Die US-amerikanische Börsenaufsichtsbehörde SEC erwägt eine neue Regelung, die Innovation im Kryptosektor fördern soll. Laut Vorsitzendem Paul Atkins prüft die Behörde eine sogenannte „Innovation Exception“, die Unternehmen den Spielraum geben würde, neue Handelsmodelle und Infrastrukturen rund um tokenisierte Wertpapiere zu entwickeln. Dieser Schritt folgt direkt auf die Verabschiedung eines bedeutenden Stablecoin-Gesetzes durch das US-Repräsentantenhaus.
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Neues Gesetz legt Grundlage für Tokenisierung
Das Stablecoin-Gesetz schreibt vor, dass Unternehmen, die durch den US-Dollar gedeckte Stablecoins emittieren, vollständige Reserven in kurzfristigen Staatsanleihen oder ähnlichen Instrumenten halten müssen. Dies soll mehr Sicherheit in einem Markt schaffen, der laut Schätzungen von Citigroup bis 2030 von derzeit 265 Milliarden auf bis zu 3,7 Billionen US-Dollar anwachsen könnte. Atkins bezeichnet das Gesetz als historischen Schritt zur Positionierung der USA als globales Zentrum für digitale Vermögenswerte. Das Gesetz liegt nun Präsident Donald Trump zur Unterzeichnung vor.
Der neue Ansatz der SEC markiert einen Richtungswechsel im Vergleich zu Atkins’ Vorgänger Gary Gensler. Während Gensler laut Kritikern vor allem auf Durchsetzung setzte, möchte Atkins klarere Regeln schaffen, die Innovation gezielt ermöglichen. Er schlägt vor, spezifischere Ausnahmeregelungen zu schaffen, die Marktakteuren Experimente mit neuen Handelsformen erlauben.
Tokenisierung von Aktien und Private Equity auf dem Vormarsch
Laut Atkins ist der Trend eindeutig: Wenn ein Vermögenswert tokenisiert werden kann, wird dies früher oder später geschehen. Banken und andere Finanzinstitute prüfen bereits, wie beliebte US-Aktien auf die Blockchain gebracht werden können. Andere konzentrieren sich auf bisher schwer zugängliche Produkte, etwa Beteiligungen an nicht börsennotierten Unternehmen.
Gleichzeitig wächst die politische Debatte. So kritisiert Senatorin Elizabeth Warren das neue Stablecoin-Gesetz als nicht weitreichend genug. Sie äußert Bedenken hinsichtlich des Verbraucherschutzes und befürchtet, dass das Gesetz nicht genügend Sicherheitsmechanismen bietet.
Ein Großteil des Marktes sieht jedoch Chancen. Befürworter glauben, dass das Gesetz schnellere und kostengünstigere Zahlungen ermöglichen und gleichzeitig der Stablecoin-Branche mehr Legitimität verleihen wird. Das berichtet Bloomberg.