Charles Schwab sieht sein Kundenportfolio wachsen, die Handelserlöse steigen und den Gewinn pro Aktie höher ausfallen als erwartet. Bemerkenswerter ist jedoch, dass sich das Unternehmen nun auch auf Kryptowährungen konzentriert. Während des Q2-Earnings-Calls gab CEO Rick Wurster bekannt, dass Schwab Pläne für Spot-Handel mit Bitcoin und Ethereum habe und über die Einführung einer eigenen Stablecoin nachdenke.
Bitcoin ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Schwab will Spot-Handel für Bitcoin und Ethereum
Laut einem Bericht von Bloomberg untersucht Schwab derzeit, wie Spot-Handel mit Bitcoin und Ethereum für Kunden angeboten werden kann. Damit könnten Anleger über Schwab direkt Kryptowährungen kaufen und verkaufen, anstatt über externe Börsen. Darüber hinaus prüft das Unternehmen Möglichkeiten zur Einführung einer eigenen Stablecoin – entweder über ein Bankenkonsortium oder vollständig eigenständig.
Schwab scheint damit auf die wachsende Nachfrage von Privatanlegern und Vermögensverwaltern zu reagieren, die ihren Kunden Zugang zu digitalen Vermögenswerten ermöglichen möchten. Mit diesem Schritt positioniert sich Schwab neben anderen großen Finanzakteuren, die bereits in den Kryptowährungsmarkt eingestiegen sind. Auch die Regierungspolitik unterstützt den Trend zur Integration von Kryptowährungen.
Handelsanstieg und Kundenmeilensteine
Neben den Kryptoambitionen präsentiert Schwab starke Quartalszahlen. Der Gewinn pro Aktie liegt bei 1,14 US-Dollar und übertrifft damit die Erwartungen der Analysten. Die gesamten Kundenvermögen steigen um 14 % auf 10,76 Billionen US-Dollar, und die Erlöse aus Handelsaktivitäten klettern um 23 % auf 952 Millionen US-Dollar.
Insgesamt wurden 1,1 Millionen neue Brokerage-Konten eröffnet – ein Anstieg von 11 % im Vergleich zum Vorjahr. Die Netto-Neuvermögen von 73,6 Milliarden US-Dollar blieben jedoch etwas hinter den Prognosen der Analysten zurück.
Auch die durchschnittliche tägliche Anzahl an Transaktionen bleibt stabil bei 7,57 Millionen pro Tag. Bemerkenswert ist, dass Schwab in einer volatilen Marktphase, die unter anderem durch die Politik von Präsident Donald Trump ausgelöst wurde, einige der geschäftigsten Handelstage seiner Geschichte verzeichnete.
Stabile Margen und Rückgang der Bankfinanzierung
Die Margin-Salden bleiben stabil bei 83,4 Milliarden US-Dollar. Laut Schwab setzen Kunden selektiv mehr Hebel ein, insbesondere nachdem sich die Märkte im April von einem vorherigen Einbruch erholt hatten. Die Menge an Sweep-Cash auf Kundendepots betrug Ende Juni 412,1 Milliarden US-Dollar. Dies ermöglichte es Schwab, teurere Bankfinanzierungen um 10,4 Milliarden auf 27,7 Milliarden US-Dollar zu reduzieren.
Wurster erklärte, dass Kunden es zu schätzen wussten, in volatilen Zeiten proaktiv angerufen worden zu sein, wenn sich ein Margin Call abzeichnete, anstatt automatisch Positionen zu verlieren.