Coinbase gerät erneut unter Beschuss. Der Investor Brady Nessler verklagt die US-amerikanische Kryptobörse wegen eines Datenlecks und eines Bußgeldes der britischen Finanzaufsicht FCA, das seiner Ansicht nach viel zu spät öffentlich gemacht wurde. Am 22. Mai reichte er eine Sammelklage beim Bezirksgericht von Ost-Pennsylvania ein.
Er wirft Coinbase vor, wesentliche Risiken verschwiegen zu haben, wodurch Anleger getäuscht wurden.
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Millionenbetrug und verspätete Offenlegung
Im Zentrum des Falls steht ein Datenleck, das laut Klageschrift bereits im Dezember 2024 begann, aber erst am 15. Mai 2025 öffentlich zugegeben wurde. Cyberkriminelle sollen ausländische Kundendienstmitarbeiter bestochen haben, um Zugriff auf interne Systeme von Coinbase zu erhalten. Dabei wurden sensible Nutzerdaten wie Namen, Adressen und Ausweisdokumente entwendet. Im Gegenzug forderten die Angreifer ein Lösegeld in Höhe von 20 Millionen US-Dollar.
Coinbase erklärte in einem Blogbeitrag, dass weniger als 1 % der aktiven Nutzer betroffen sei. Dennoch fiel die COIN-Aktie am Tag der Bekanntmachung um 7,2 % auf 244 US-Dollar. Kurzzeitig erholte sich der Kurs auf 266 US-Dollar, schloss am 23. Mai jedoch bei 263 US-Dollar. Trotz der Turbulenzen liegt COIN im Jahr 2025 weiterhin 6 % im Plus.
Die vollständige Klageschrift ist über diese interne Zusammenfassung einsehbar.
FCA-Bußgeld bei Börsengang verschwiegen
Neben dem Datenleck bezieht sich die Klage auch auf ein Bußgeld von 4,5 Millionen US-Dollar, das Coinbase im Juli 2024 von der britischen Finanzaufsicht Financial Conduct Authority (FCA) erhielt. Der Grund war das Onboarding von über 13.000 risikobehafteten Kunden – entgegen einer Vereinbarung aus dem Jahr 2020. Laut Nessler habe Coinbase es versäumt, diese Information beim Börsengang im April 2021 offenzulegen, was den Aktienkurs künstlich in die Höhe getrieben habe.
Nicht nur Coinbase selbst, sondern auch CEO Brian Armstrong und CFO Alesia Haas werden in der Klage namentlich genannt. Die geforderte Schadensersatzsumme wurde nicht spezifiziert. Nessler vertritt eine Gruppe von Anlegern, die zwischen dem 14. April 2021 und dem 14. Mai 2025 COIN-Aktien erworben haben.
Coinbase reagiert noch nicht auf die Klage
Coinbase hat bislang keine offizielle Stellungnahme zu dieser neuen Klage abgegeben. Das Unternehmen hatte zuvor erklärt, mit dem US-Justizministerium bei der Untersuchung des Datenlecks zu kooperieren. Der Fall reiht sich in mindestens sechs weitere laufende Verfahren ein – darunter Beschwerden über den Missbrauch von Nutzerdaten.