Eine aktuelle Analyse von Santiment zeigt, dass das Netzwerk von XRP weiterhin wächst, mit einer steigenden Anzahl aktiver Wallets – im Gegensatz zu Bitcoin. Auch Ethereum, das zweitgrößte Blockchain-Netzwerk, verzeichnet eine ähnliche Entwicklung. Dies deutet darauf hin, dass beide Netzwerke weiterhin beliebt sind und immer mehr Nutzer anziehen.
Bei Bitcoin sieht die Situation jedoch weniger positiv aus. In den letzten drei Wochen ist die Anzahl der nicht-leeren Wallets um 277.240 gesunken. Das bedeutet, dass immer mehr Nutzer ihre Bitcoin-Wallets leeren oder schließen – ein möglicher Hinweis auf eine sinkende Aktivität im Netzwerk. Die Frage bleibt, ob dies eine vorübergehende Korrektur oder eine strukturelle Veränderung in der Nutzung von Bitcoin darstellt.
Weniger On-Chain-Aktivität durch den Einfluss von Bitcoin-ETFs
Chris Kuiper, Forschungsdirektor bei Fidelity Digital Assets, liefert eine mögliche Erklärung für die sinkende On-Chain-Aktivität von Bitcoin. Er verweist auf den wachsenden Einfluss von Bitcoin Exchange Traded Funds (ETFs). Laut Kuiper haben diese Investmentprodukte dazu geführt, dass viele Transaktionen, die früher direkt auf der Blockchain stattfanden, nun Off-Chain abgewickelt werden.
ETFs können Transaktionen intern verrechnen, wodurch die Notwendigkeit für On-Chain-Übertragungen sinkt. Dies erklärt, warum die Mempool-Kapazität von Bitcoin – also die Warteschlange für unbestätigte Transaktionen – derzeit weitgehend leer bleibt. In der Vergangenheit kam es zu Engpässen, wenn viele Nutzer Bitcoin bewegten, doch mit dem Aufkommen von ETFs hat sich diese Dynamik verändert.
Fidelity betont jedoch, dass diese Entwicklung nicht zwangsläufig negativ für die Gesundheit des Bitcoin-Netzwerks ist. Vielmehr zeigt sie eine Veränderung in der Art und Weise, wie Transaktionen verarbeitet werden.
Ein mögliches positives Signal für die Zukunft
Obwohl der Rückgang aktiver Wallets auf den ersten Blick negativ erscheint, könnte dies laut Santiment auf eine potenziell positive Entwicklung hindeuten. Die Abnahme wird hauptsächlich durch kleinere Investoren verursacht, die sich aus dem Markt zurückziehen. Historisch gesehen hat ein Rückgang des Vertrauens unter Privatanlegern oft zu einem späteren Kursanstieg von Bitcoin auf mittlere bis lange Sicht geführt.
Dies liegt daran, dass größere Investoren – oft als Wale oder institutionelle Anleger bezeichnet – typischerweise von der Marktunsicherheit profitieren. Sie kaufen Bitcoin, wenn Privatanleger verkaufen, wodurch sich ein Angebotsengpass bildet, der zu einem späteren Preisanstieg führen kann. Dieses Muster hat sich in der Vergangenheit mehrfach wiederholt, insbesondere während Marktanpassungen.
Enttäuschende Inflationsdaten beeinflussen den Bitcoin-Preis
Trotz Spekulationen über zukünftiges Wachstum bleibt Bitcoin unter der entscheidenden Marke von 100.000 US-Dollar. Derzeit bewegt sich der Preis laut unseren Daten um 96.008 US-Dollar. Der jüngste Rückgang wird hauptsächlich auf enttäuschende Inflationszahlen in den USA zurückgeführt.
Zudem entwickeln sich Bitcoin-ETFs derzeit schwächer als erwartet. Am Mittwoch wurde ein Nettoabfluss von 251 Millionen US-Dollar registriert, was darauf hindeutet, dass Investoren ihre Positionen reduzieren. Dies könnte kurzfristig zusätzlichen Verkaufsdruck auf Bitcoin ausüben. Dennoch hat die Kryptomarktgeschichte gezeigt, dass Bitcoin in der Vergangenheit wiederholt volatile Phasen durchlaufen hat und sich häufig von Rückschlägen erholt hat.