SEC-Kommissarin Hester Peirce, besser bekannt als „Crypto Mom“, erklärte in einem kürzlichen Interview mit Bloomberg, dass viele bestehende Memecoins nicht in den Zuständigkeitsbereich der Securities and Exchange Commission (SEC) fallen. Ihre Aussagen unterstreichen die Notwendigkeit klarer Vorschriften und eines angemessenen rechtlichen Rahmens für diesen schnell wachsenden Sektor.
„Es gibt viele Menschen, die derzeit Memecoins auf den Markt bringen. Fakten und Umstände sind entscheidend. Wir müssen immer auf die Fakten und Umstände schauen, aber viele der Memecoins, die existieren, haben wahrscheinlich keinen Platz innerhalb der SEC“, erklärte Peirce.
Ihre Aussagen werfen ein Licht auf die Komplexität des aktuellen Kryptomarktes, in dem neue digitale Vermögenswerte wie Memecoins immer beliebter werden. Memecoins wie Dogecoin und Shiba Inu begannen als Internet-Scherze, haben sich aber zu ernstzunehmenden Finanzanlagen mit hoher Marktkapitalisierung entwickelt. Trotz ihres Wachstums bleibt die Frage nach der richtigen Regulierung und Klassifizierung solcher Coins umstritten. Einige Experten argumentieren, dass viele Memecoins Merkmale von Wertpapieren aufweisen, wodurch sie unter die Aufsicht der SEC fallen könnten.
Hester Peirce will Anlegerschutz gewährleisten
Peirce forderte den US-Kongress und die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) auf, sich stärker in die Regulierung von Kryptowährungen einzubringen, insbesondere im Zusammenhang mit Memecoins. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer interinstitutionellen Zusammenarbeit, um Klarheit über den rechtlichen Status digitaler Vermögenswerte zu schaffen und den Schutz der Anleger zu gewährleisten. Die CFTC hat bereits erklärt, dass bestimmte Kryptowährungen wie Bitcoin als Rohstoffe betrachtet werden, während sich die SEC hauptsächlich auf Vermögenswerte konzentriert, die als Wertpapiere eingestuft werden könnten. Diese Überschneidung zwischen den Regulierungsbehörden führt zu einer Grauzone im Gesetz.
Bloomberg schätzt, dass die Wahrscheinlichkeit einer Dogecoin Exchange-Traded Fund (ETF)-Zulassung im Jahr 2024 bei 75 % liegt. Der Grund: Dogecoin wird im Gegensatz zu vielen anderen Kryptowährungen wahrscheinlich nicht als Wertpapier eingestuft und fällt somit unter einen anderen regulatorischen Rahmen. Eine mögliche Genehmigung eines Dogecoin-ETFs könnte die Akzeptanz und institutionelle Investitionen in die Kryptowährung erheblich steigern – ein wichtiger Schritt für den Kryptosektor, insbesondere für Memecoins.
Eine Befürworterin der Freiheit
Während des Interviews betonte Peirce auch ihre philosophische Haltung zur Regulierung und Innovation. Sie bezeichnet sich selbst als „Freiheitsmaximalistin“, was bedeutet, dass sie für eine minimale staatliche Einmischung plädiert, um Innovation in der Branche zu fördern. Sie setzt sich dafür ein, Experimente und marktgetriebene Regulierung zu ermöglichen, anstatt durch strenge Vorschriften die Innovation zu bremsen.
Sie kritisierte die frühere SEC-Führung, die ihrer Meinung nach absichtlich Hindernisse für Unternehmen und Einzelpersonen geschaffen hat, die in der Kryptobranche tätig sind und mit der SEC interagieren wollten. Dieser Ansatz habe die Entwicklung der Branche behindert und unnötige Unsicherheit verursacht.
„Alles, worum ich bitte, ist eine Innovationspolitik, die den Menschen die Möglichkeit gibt, zu innovieren und Neues auszuprobieren“, so Peirce.
Hester Peirce leitet nun eine neue gegründete Taskforce innerhalb der SEC.