Die US-Bank JP Morgan veröffentlicht regelmäßig Berichte zu globalen Finanzmärkten. In einem solchen Bericht hatte die Bank Bitcoin im vergangenen Jahr noch als ein Ponzi-System bezeichnet. In ihrem jüngsten Bericht revidiert die Bank jedoch diese Haltung. JP Morgan erklärt nun, dass Bitcoin ein wichtiger Bestandteil von Portfolios – genauer gesagt traditionellen Anlageportfolios – werden wird. Dies äußerte eine der größten Banken der USA in ihrer aktuellen Marktanalyse.
Hohe Nachfrage nach Gold und Bitcoin
Laut JP Morgan gibt es derzeit eine hohe Nachfrage nach Gold und Bitcoin. Dies sei vor allem auf den Inflationsschutz zurückzuführen, den beide Vermögenswerte bieten. Durch Investitionen in Gold oder Bitcoin können Anleger ihr Kapital vor der anhaltenden Abwertung von Fiat-Währungen schützen. Angesichts der weiterhin hohen Inflation ist dieser Schutz besonders relevant.
Gerade wegen dieser Inflationssorgen zieht JP Morgan eine bemerkenswerte Schlussfolgerung: Bitcoin wird zunehmend Teil traditioneller Portfolios. Bisher zeichneten sich diese Portfolios hauptsächlich durch Anlagen in Aktien, Anleihen und teilweise Edelmetallen aus. Nun prognostiziert die Bank, dass immer mehr Anleger Bitcoin als festen Bestandteil in ihre Portfolios aufnehmen werden.
JP Morgan beschreibt diesen Trend als „Debasement Trade“. Dies bedeutet im Kern, dass Investitionen in Gold und Bitcoin nicht mehr nur der Renditeerzielung dienen, sondern zunehmend als Absicherung gegen die Abwertung von Fiat-Währungen gesehen werden. Beide Assets fungieren also als Absicherung gegen die Kaufkraftminderung traditioneller Währungen.
Mehrere Faktoren treiben diesen Trend an
Lange Zeit zeigte sich JP Morgan gegenüber Bitcoin skeptisch. Noch vor weniger als einem Jahr hatte die Bank BTC als Ponzi-Schema bezeichnet. Doch die anhaltend hohe Inflation zwingt die Bank, diese Einschätzung zu revidieren. Angesichts der zunehmenden Geldentwertung erkennen immer mehr Investoren Bitcoin als sinnvolle Ergänzung traditioneller Portfolios.
Ein genauerer Blick auf die Hintergründe zeigt, dass mehrere Faktoren diese Entwicklung antreiben. Erstens scheint die Inflation weiterhin auf einem hohen Niveau zu bleiben – sowohl in den USA als auch in Europa.
Zweitens bestehen große Sorgen über die wachsenden Staatsschulden, insbesondere in den USA. Die Staatsverschuldung steigt kontinuierlich, was langfristig als Risikofaktor für die Stabilität von Fiat-Währungen gesehen wird.
Drittens gibt es zahlreiche geopolitische Unsicherheiten, darunter Konflikte und Kriege weltweit. Diese erhöhen das Risiko für traditionelle Währungen weiter, was Anleger dazu veranlasst, auf alternative Vermögenswerte wie Bitcoin auszuweichen.