Die Krypto-Welt sah sich im vierten Quartal 2025 erneut mit einer Welle digitaler Angriffe konfrontiert. Laut einem neuen Bericht der Sicherheitsfirma SlowMist konnten über die Plattform MistTrack Kryptowährungen im Wert von rund 1 Million US-Dollar eingefroren oder zurückgeholt werden. Insgesamt wurden 9 Fälle erfolgreich abgeschlossen – bei über 300 weltweiten Meldungen von betroffenen Nutzern.
Phishing bleibt die größte Bedrohung
Laut SlowMist ist Phishing nach wie vor die Hauptursache für Verluste. In einem Fall überwies ein Nutzer unglaubliche 50 Millionen USDT an eine Adresse, die auf den ersten Blick echt wirkte, sich aber nur durch wenige Zeichen vom Original unterschied. Durch Tricks wie „Address Poisoning“ – bei dem lediglich der erste und letzte Teil der Adresse korrekt ist – werden viele Opfer in die Irre geführt.
Das Problem geht über einfache Links hinaus. Mittlerweile werden gefälschte Webseiten durch sogenannte Homograph-Angriffe beworben, bei denen z. B. bnbchain.com durch bnbchaIns.com ersetzt wird. Die Benutzeroberfläche ist identisch – die Folgen jedoch katastrophal.
Immer raffiniertere Betrugsmaschen
Eine wachsende Bedrohung geht von Social Engineering aus – also Manipulation statt Technik. In einem Fall gelang es einem Angreifer, über einen gemeinsam genutzten Google-Account einer Familie ein Backup eines Teilschlüssels zu erlangen und daraus den gesamten Private Key zu rekonstruieren. Auch fingierte Bewerbungsprozesse werden zunehmend zur Falle: Bewerber werden aufgefordert, Skripte im Terminal auszuführen – angeblich als Teil eines Tests. Das Ergebnis: vollständiger Zugriff auf die Wallet.
Ein Beispiel dafür zeigt ein Telegram-Chat, in dem ein Opfer durch einen scheinbar professionellen Gesprächspartner überzeugt wird, schädlichen Code auszuführen:
Bewusstsein wichtiger als Technologie
SlowMist betont, dass die meisten Angriffe weniger auf technischer Schwäche beruhen, sondern auf dem Ausnutzen menschlicher Muster wie Vertrauen, Eile oder Nachlässigkeit. Die goldene Regel in Web3 bleibt: „Was du siehst, ist was du unterschreibst.“ Nutzer sollten deshalb immer offizielle Websites als Lesezeichen speichern, Wallet-Adressen vollständig prüfen und niemals unter Zeitdruck handeln.
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