Die Pläne für einen regulierten südkoreanischen Stablecoin-Markt verzögern sich. Die Financial Services Commission (FSC), die wichtigste Finanzaufsichtsbehörde des Landes, hat den Gesetzesentwurf für digitale Vermögenswerte nicht vor Ablauf der Frist am 10. Dezember eingereicht. Grund dafür ist Uneinigkeit mit der Zentralbank über die Frage, wer letztlich die Kontrolle über die Emission von Stablecoins haben soll.
Bank of Korea fordert Vetorecht und Mehrheitsbeteiligung
Einer der Hauptstreitpunkte ist die Rolle der Banken bei der Emission von Stablecoins. Die Bank of Korea verlangt, dass nur Konsortien mit mindestens 51 % Bankenanteil für eine Genehmigung in Frage kommen. Darüber hinaus fordert die Zentralbank ein Vetorecht sowie das Inspektionsrecht gegenüber emittierenden Parteien. Die Begründung: Wenn private Unternehmen digitale Währungen herausgeben können, müssen strenge Sicherungsmaßnahmen zum Schutz der Geldpolitik und der finanziellen Stabilität gewährleistet sein.
Die FSC widerspricht dem deutlich. Ihrer Ansicht nach gibt es weltweit kein einziges Beispiel für eine von Banken dominierte Stablecoin-Emission. Sie verweisen auf die europäische MiCA-Gesetzgebung, bei der 14 von 15 zugelassenen Stablecoins von E-Geld-Instituten ausgegeben wurden. Auch die japanische JPYC-Stablecoin wurde von einem Fintech-Unternehmen emittiert. Die FSC hält die Forderungen der Zentralbank daher für überzogen und unnötig.
Regulierung kommt – aber unter Spannungen
Trotz der Verzögerung wird erwartet, dass der Entwurf spätestens Anfang Januar dennoch vorgelegt wird. Die Regierungspartei hat angekündigt, den endgültigen Gesetzesentwurf im Januar dem Parlament vorzulegen. Gleichzeitig plant die FSC, den Vorschlag öffentlich zu erläutern, damit Bürger und Marktteilnehmer über die Pläne informiert sind.
Der Gesetzesentwurf wird nicht nur Stablecoins regulieren, sondern auch umfassendere Regeln für digitale Vermögenswerte enthalten. Dazu gehören Lizenzanforderungen, Vorschriften zur Geschäftsführung, Kapitalanforderungen, Offenlegungspflichten bei Listings, Aufsichtsstrukturen und mögliche Sanktionen. Ziel ist es, einen stabilen und transparenten Rahmen für Krypto-Aktivitäten in Südkorea zu schaffen. Siehe auch die Entwicklungen in anderen asiatischen Märkten, wie in diesem Artikel über a16z in Seoul.
Ob FSC und Bank of Korea zu einem Kompromiss finden, ist noch unklar. Quellen innerhalb der Aufsichtsbehörden deuten jedoch darauf hin, dass an flexiblen Lösungen gearbeitet wird – beispielsweise daran, den Bankenanteil abhängig vom Typ des Emittenten zu gestalten.
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