Die Zentralbank Kasachstans prüft ernsthaft Kryptowährungen als Anlageoption, möchte jedoch keine vorschnellen Entscheidungen treffen. Laut dem Vorsitzenden Timur Suleimenov könnten bis zu 300 Millionen US-Dollar zur Verfügung stehen, um in digitale Vermögenswerte zu investieren – möglicherweise aber auch deutlich weniger. Der genaue Zeitpunkt? Erst, wenn sich der Markt wieder beruhigt hat.
Vorsicht hat Priorität nach starkem Kursrückgang
„Wir werden nicht einfach irgendwo einsteigen“, erklärte Suleimenov während eines Briefings am 28. November.
Er verweist auf den jüngsten Einbruch des Kryptomarktes, bei dem der Gesamtmarktwert um rund 500 Milliarden US-Dollar gesunken ist. Bitcoin fiel dabei um 17 % von 110.000 auf 81.000 US-Dollar – den tiefsten Stand seit sieben Monaten.
„Wir wollen erst eine Markterholung abwarten, bevor wir Kapital einsetzen“, fügte er hinzu.
Die potenzielle Investition der Nationalbank Kasachstans würde aus den Gold- und Devisenreserven stammen – nicht aus dem Staatsfonds. Innerhalb dieser Reserven besteht bereits ein Portfolio mit Fokus auf Technologiewerte und moderne Finanzinstrumente. Der endgültige Investitionsbetrag hängt von der Marktentwicklung ab und könnte sich zwischen 50 Millionen und 250 Millionen US-Dollar bewegen.
„Das müssen wir wirklich Schritt für Schritt bewerten“, so Suleimenov.
Kasachstan baut seine Krypto-Infrastruktur behutsam weiter aus
Kasachstan entscheidet sich also gegen einen überstürzten Einstieg, verfolgt jedoch eine langfristige Strategie. Ende September startete beispielsweise der Alem Crypto Fund – eine staatliche Initiative, die von Binance unterstützt wird. Die erste Investition des Fonds floss in BNB-Token. Darüber hinaus arbeitet das Land an einem nationalen Krypto-Investitionsfonds im Volumen von 1 Milliarde US-Dollar, der laut Suleimenov „vorsichtig und schrittweise“ in unter anderem ETFs und Aktien von Krypto-Unternehmen investieren soll.
Zudem erklärt Suleimenov, dass alle erforderlichen rechtlichen und technischen Grundlagen bereits vorhanden seien. Es fehlt lediglich noch: der richtige Zeitpunkt.
„Wir haben es nicht eilig. Wenn sich gute Gelegenheiten bieten, sind wir bereit. Bis dahin analysieren wir weiter.“
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