Ethereum kehrt mit der Einführung des sogenannten Trustless Manifesto zu seinen Grundwerten zurück. Die Ethereum Foundation und das Account Abstraction Team haben gemeinsam mit Mitbegründer Vitalik Buterin das Manifest onchain in einem Vertrag ohne Eigentümer oder Verwalter veröffentlicht. Damit möchten sie betonen, was Ethereum ihrer Ansicht nach immer hätte sein sollen: eine Plattform, die es Menschen ermöglicht, ohne zentrale Vermittler zusammenzuarbeiten, anstatt lediglich finanzielle Prozesse effizienter zu gestalten.
Das Manifest ist vollständig öffentlich und unveränderlich in einem Smart Contract unter 0x32AA964746ba2be65C71fe4A5cB3c4a023cA3e20 gespeichert, der auch bekannt ist als trustlessmanifesto.eth. Die einzige Funktion innerhalb dieses Vertrags ist pledge(), mit der Nutzer ihr Bekenntnis zu den Prinzipien von Ethereum auf der Blockchain festhalten können. Dies erfolgt ohne jegliche Belohnung oder Zugang zu Vorteilen, es geht ausschließlich um den Wert des Versprechens selbst.
Ethereum ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Keine Belohnungen, nur Prinzipien
Mit der Funktion pledge() werden die Adresse und der Zeitpunkt der ersten Zusage eines Nutzers gespeichert und öffentlich durch das Event Pledged(address, timestamp) festgehalten. Es gibt keinen Airdrop, kein Punktesystem, keinen Early Access. „Es geht nicht um Vorteile, es geht um Werte“, so die Ethereum Foundation via X.
Durch das Pledging bekennt sich ein Nutzer zu Selbstbestimmung, Transparenz und einer Infrastruktur, die nicht von zentralen Parteien oder geschlossenen Systemen abhängig ist. Dapps können den Check has_pledged(address) verwenden, um den Zugang zu ihrer Anwendung auf Adressen zu beschränken, die die Manifest Erklärung abgegeben haben.
Eine Warnung vor schleichender Zentralisierung
Das Manifest erscheint zu einem Zeitpunkt, an dem die Ethereum Community zunehmend auf die Gefahr der Zentralisierung hinweist, oft nicht in der Theorie, sondern in der Praxis. Gemeint sind beispielsweise gehostete RPCs, zentralisierte Sequencer und Brücken mit intransparenten Vertrauensmodellen. Laut der Foundation ist dieser Trend schädlich für das Fundament des Netzwerks.
„Wenn dein Design Vertrauen erfordert, benenne es ehrlich. Nenne es nicht trustless“, schreiben die Autoren. Das Manifest, mitverfasst von Vitalik Buterin, dient als Weckruf für Entwickler und Nutzer, die glauben, dass Trustlessness mehr ist als nur ein Modewort. Wer sich darin wiederfindet, kann seinen Namen onchain setzen, nicht wegen der Vorteile, sondern aus Überzeugung.
