Altcoins sind in diesem Jahr weitgehend in Vergessenheit geraten. Viele Anleger sehen ihr Portfolio drastisch schrumpfen und stellen sich offen die Frage, ob es noch Hoffnung für kleinere Kryptowährungen gibt. Michaël van de Poppe liefert eine differenzierte Antwort: Nein, Altcoins sind nicht tot – aber es fühlt sich derzeit so an, als wäre das eigene Portfolio es.
Altcoins sind erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Altcoins erreichen Allzeittiefs – aber das muss nichts Schlechtes sein
Der Markt ist derzeit gnadenlos gegenüber Altcoins. Viele Token – etwa Optimism – sind 2025 um rund 90 % gefallen. Andere wie SEI und TAO zeigten zuletzt noch Lebenszeichen, doch auch dort bleibt die Erholung fragil.
Van de Poppe erkennt jedoch Parallelen zum Jahr 2019: Eine Phase, in der sich Ethereum besser entwickelte als Bitcoin, während viele Altcoins weiterhin unter Druck standen – bis sie schließlich explodierten.
Ethereum scheint nun erneut der dominante Treiber zu sein, mit einem ETF-Zufluss von 800 Millionen US-Dollar in diesem Monat – sogar mehr als Bitcoin, das über ETFs 1,5 Milliarden US-Dollar anzog. ETH outperformt, was laut Van de Poppe häufig ein Vorläufer einer Altcoin-Rallye ist.
Märkte sind weiterhin von Manipulation geprägt – ohne klare Regulierung
Van de Poppe betont, dass wir uns noch in der Endphase der manipulierten Marktstruktur befinden. Es fehlt weitgehend an Regulierung, wodurch große Akteure die Preise nach Belieben beeinflussen können. Dennoch entstehen Chancen: Der Börsengang von Circle verdoppelte dessen Marktwert unmittelbar – und Unternehmen mit Bitcoin in der Bilanz steigen teils um das 10- bis 15-Fache. Das deutet auf wachsende institutionelle Nachfrage nach Krypto-Infrastruktur und Stablecoins hin.
Trotz des Preisverfalls vieler Altcoins bleiben die fundamentalen Grundlagen oft intakt. Zahlreiche Projekte schließen Partnerschaften mit Banken, Web2-Firmen und Institutionen. Die Tokens selbst fallen meist, weil Venture-Capital-Firmen massiv verkaufen, um Liquidität zu sichern.
Geduld bleibt vorerst die einzige Strategie
Viele Charts zeigen bullishe Divergenzen. Altcoins notieren technisch gesehen auf historischen Tiefstständen. Das aktuelle Muster erinnert stark an frühere Zyklen: lange Seitwärtsbewegung, viel Frust – und dann plötzlich eine starke Aufwärtswende.
Für Anleger gilt jetzt: Nicht am Tiefpunkt aussteigen, sondern sich auf den Moment vorbereiten, an dem sich das makroökonomische Umfeld dreht. Denn sobald die Angst verschwindet und Kapital wieder in risikobehaftete Vermögenswerte fließt, kehrt auch das Momentum zurück. Und genau dann könnten Altcoins wieder durchstarten.