Die britische Finanzaufsichtsbehörde FCA möchte Privatanlegern erneut den Zugang zu Krypto-Exchange Traded Notes (cETNs) ermöglichen. Das geht aus einem neuen Vorschlag hervor, den die FCA am 6. Juni veröffentlicht hat. Damit würde das Verbot aus dem Jahr 2021 zurückgenommen – vorausgesetzt, die Produkte werden an von der FCA anerkannten Börsen gehandelt.
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Zugang zu Krypto-ETNs für Privatanleger rückt näher
Die vorgeschlagene Lockerung bedeutet, dass Privatanleger künftig in cETNs investieren dürfen, solange diese an sogenannten „recognized investment exchanges“ notiert sind. Dazu zählen große Handelsplätze wie die London Stock Exchange.
Laut FCA bleibt der Anlegerschutz weiterhin zentral. So gelten auch künftig die bestehenden Regeln für Finanzwerbung: Anleger müssen klar über Risiken informiert werden und dürfen nicht mit unangemessenen Belohnungen oder Marketingmaßnahmen gelockt werden. Der Verkauf von Krypto-Derivaten an Privatanleger bleibt hingegen verboten.
Die Maßnahme ist Teil eines umfassenderen Reformpakets der FCA. Die vollständige Ankündigung der FCA zur Aufhebung des cETN-Verbots finden Sie hier.
Zeichen für zunehmende Regulierungsbereitschaft
David Geale, Direktor für digitale Finanzen bei der FCA, bezeichnet die Maßnahme als „einen Schritt in Richtung eines ausgewogenen Umgangs mit Risiken“. Seiner Ansicht nach ist es an der Zeit, dass Verbraucher selbst entscheiden dürfen, ob sie solche Risiken eingehen wollen – vorausgesetzt, sie werden gut informiert.
Der Vorschlag ist Teil einer breiteren Konsultation, in der auch weitere Änderungen diskutiert werden, um den regulatorischen Aufwand für Finanzinstitute zu verringern. Gleichzeitig arbeitet die FCA an einem regulatorischen Rahmen für Kryptowährungen, mit gesonderten Vorschlägen zu Stablecoins, Krypto-Verwahrung und neuen regulierten Aktivitäten im Sektor.
Auswirkungen auf Markt und Anleger
Wird der Vorschlag angenommen, wäre das Vereinigte Königreich eines der ersten europäischen Länder, in dem der Zugang zu cETNs auf regulierten Börsen wieder für Privatanleger möglich wird. Dies könnte einen neuen Zugangskanal eröffnen für Anleger, die einfachen Zugang zu Krypto suchen, ohne selbst digitale Vermögenswerte besitzen zu müssen.
Die Wiedereröffnung dieses Marktes passt zu einem breiteren Trend, bei dem politische Entscheidungsträger nach Wegen suchen, Innovation zuzulassen, ohne den Verbraucherschutz aus den Augen zu verlieren.