Bitcoin-Miner befinden sich in ernsthaften Schwierigkeiten, da die Einnahmen pro Recheneinheit drastisch sinken. Laut TheMinerMag war der November ein Wendepunkt: Der sogenannte Hashprice fiel auf 35 US-Dollar pro PH/s. Damit liegt dieser Wert unter den durchschnittlichen Gesamtkosten von 44 US-Dollar pro PH/s, die öffentliche Mining-Unternehmen verzeichnen – was bedeutet, dass viele Miner nun strukturell Verluste machen.
Diese Zahlen verdeutlichen, wie eng die Gewinnmargen geworden sind. Die Netzwerk-Hashrate nähert sich mittlerweile 1,1 ZH/s, wodurch der Begriff „Kosten pro Hash“ mehr Aussagekraft bietet als die übliche Kennzahl „Kosten pro Bitcoin“. Gerade bei dieser hohen Mining-Schwierigkeit zeigt das Modell deutlich, wie schmal die Grenze zwischen Gewinn und Verlust inzwischen ist.
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Amortisationszeit läuft über die nächste Halving hinaus
Selbst die neueste Generation von Mining-Hardware kann die Investition kaum noch rechtfertigen. Die geschätzte Amortisationszeit liegt derzeit bei über 1.000 Tagen – während das nächste Bitcoin-Halving bereits in etwa 850 Tagen ansteht. Damit riskieren viele Miner, dass sich ihre Hardware nie vollständig amortisiert, bevor die Belohnung halbiert wird.
Unternehmen wie CleanSpark reagieren schnell. Kurz nach der Aufnahme von über 1 Milliarde US-Dollar durch wandelbare Anleihen hat das Unternehmen seine durch Bitcoin besicherte Kreditlinie bei Coinbase vollständig zurückgezahlt. Die Botschaft ist klar: Fokus auf Cashflow und Bilanzstärkung, denn der Markt verändert sich rasant.
Schulden steigen, Einnahmen sinken
Im dritten Quartal haben börsennotierte Mining-Unternehmen gemeinsam etwa 3,5 Milliarden US-Dollar an Fremdkapital aufgenommen – hauptsächlich über wandelbare Anleihen mit kaum Zinsen. Zusätzlich wurden über 1,4 Milliarden US-Dollar durch Aktienausgaben generiert. Doch seit dem vierten Quartal haben sich die Konditionen verschärft. Unternehmen wie Cipher und Terawulf haben zusammen bereits fast 5 Milliarden US-Dollar über vorrangige, besicherte Anleihen mit Zinssätzen um die 7 % eingesammelt.
Die zentrale Frage lautet nun, ob zusätzliche Einnahmen aus High Performance Computing (HPC) und Künstlicher Intelligenz (KI) schnell genug skaliert werden können, um die entstandene Lücke zu schließen. Bisher sind erste Signale zwar positiv, reichen jedoch noch lange nicht aus, um den Rückgang bei Hashprice und steigenden Finanzierungskosten zu kompensieren.
Was bleibt, ist eine harte Realität für die Branche. Viele Unternehmen werden in den kommenden Monaten gezwungen sein, zu schrumpfen, sich neu zu strukturieren oder ganz aus dem Markt auszusteigen. Der Mining-Sektor scheint in eine Konsolidierungsphase einzutreten, in der nur die effizientesten Akteure überleben werden.
