Die Japan Exchange Group (JPX) erwägt strengere Vorschriften für börsennotierte Unternehmen, die größere Mengen an Kryptowährungen halten. Die Börsenaufsicht prüft unter anderem zusätzliche Kontrollen und Nachprüfungen für sogenannte digitale Asset Treasury Unternehmen (DATs), aus Sorge um wachsende Risiken für Privatanleger. Der Plan befindet sich noch in einer frühen Phase, doch drei Unternehmen wurden bereits aufgefordert, ihre kryptobezogenen Expansionspläne vorerst auszusetzen.
In Japan sind derzeit vierzehn Unternehmen gelistet, die aktiv Bitcoin anhäufen, die höchste Anzahl in Asien. Unter dem Druck von Verlusten im Einzelhandel und Kursrückgängen erwägt JPX nun eine strengere Durchsetzung bestehender Vorschriften in Bezug auf Backdoor Listings, bei denen Firmen ohne regulären Börsengang auf Umwegen öffentlich werden. Besonders Unternehmen, die ihren Schwerpunkt zunehmend auf Kryptowährungen verlagern, geraten ins Visier, berichtet Bloomberg.
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Druck auf Unternehmen mit Kryptowährungen als Kernstrategie
Insidern zufolge hat JPX signalisiert, dass Unternehmen, die den Aufbau von Kryptowährungsbeständen als zentrales Ziel verfolgen, künftig möglicherweise Schwierigkeiten bei der Kapitalbeschaffung haben werden. Seit September haben bereits mindestens drei Firmen ihre Bitcoin Pläne gestoppt, auch aufgrund der Warnungen der Börse.
Auch wenn es derzeit keine offiziellen Regelungen gegen das Halten digitaler Vermögenswerte gibt, betont JPX, dass Unternehmen beobachtet werden, die aus Sicht von Risiko und Governance Bedenken aufwerfen. Die Börse möchte Anleger vor plötzlichen Kursverlusten wie in den vergangenen Monaten schützen.
Metaplanet tief im Minus nach früherem Hype
Ein deutliches Beispiel dieser Entwicklung ist Metaplanet Inc., Japans größter börsennotierter Bitcoin Fonds. Nachdem das Unternehmen 2024 vom Hotelgeschäft auf Kryptowährungen umgeschwenkt war, stieg die Aktie zunächst um über 400%, ist jedoch seit Juni um mehr als 75% eingebrochen. Metaplanet besitzt mittlerweile über 30.000 Bitcoin und ist weltweit der viertgrößte börsennotierte BTC Halter.
Auch Convano Inc., eine Nagelstudiokette mit dem Ziel, 21.000 Bitcoin zu erwerben, verzeichnete seit August einen Kursrückgang von 60%. Dieser Einbruch belastet insbesondere Privatanleger, die während des Booms zu Jahresbeginn in großer Zahl einstiegen.
Börsen in anderen Ländern wie Hongkong schließen kryptobezogene Unternehmen weiterhin aus. Japan war hier lange Vorreiter, scheint nun aber unter dem Druck jüngster Verluste einen Schritt zurückzugehen. Ob tatsächlich neue Vorschriften eingeführt werden, ist noch unklar. Die Botschaft an Unternehmen ist jedoch deutlich: Ohne klare Strategie und Transparenz kann der Bezug zu Kryptowährungen kein Freifahrtschein für eine Börsennotierung sein.
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