Die Spannungen zwischen der Krypto-Börse Gemini und der Investmentbank JPMorgan nehmen erneut zu. Tyler Winklevoss behauptet, dass die Bank die Reaktivierung von Gemini als Kunden gestoppt habe, nachdem er sich öffentlich gegen JPMorgans neue Richtlinie ausgesprochen hatte, laut der Fintech-Unternehmen für den Zugang zu Kundendaten zahlen sollen.
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Winklevoss spricht von politischer Vergeltung durch JPMorgan
In einem Beitrag auf X (ehemals Twitter) erklärt Tyler Winklevoss, dass JPMorgan ihn vergangene Woche darüber informiert habe, dass das Re-Onboarding von Gemini pausiert werde. Der Grund: seine scharfe Kritik an der neuen Politik der Bank, laut der Fintechs wie Plaid künftig für den Zugang zu Kundendaten zahlen müssen.
Für Winklevoss ist das ein direkter Angriff auf Fintech- und Krypto-Unternehmen.
„Sie wollen, dass wir schweigen, während sie versuchen, euch still und heimlich das Recht auf Zugriff auf eure Bankdaten über Drittanbieter zu entziehen“, schreibt er. „Wir werden weiterhin für das Richtige kämpfen.“
JPMorgan hat bislang nicht öffentlich auf die Vorwürfe reagiert. Bloomberg berichtet, dass das Verhältnis zwischen beiden Parteien schon länger angespannt ist.
Bereits während „Operation ChokePoint 2.0“ entfernt
Gemini wurde bereits früher von der Kundenliste von JPMorgan gestrichen – im Zuge dessen, was Krypto-Investoren als „Operation ChokePoint 2.0“ bezeichnen: eine Phase, in der mehrere US-Banken ihre Verbindungen zu Kryptounternehmen stillschweigend beendeten. Damals hieß es, Gemini sei „nicht profitabel genug“ als Kunde.
Der Zeitpunkt der aktuellen Entscheidung ist auffällig, da Gemini sich auf einen Börsengang vorbereitet. Das Unternehmen hat bereits eine Einigung mit der CFTC erzielt und plant laut Bloomberg noch in diesem Jahr ein IPO.
Bankriese mit Hassliebe zu Krypto
Tyler Winklevoss’ Kritik ist besonders scharf – vor allem, weil JPMorgan selbst aktiv an Blockchain-Technologien arbeitet. CEO Jamie Dimon hingegen äußert sich seit Jahren skeptisch gegenüber Bitcoin und anderen Kryptowährungen.
Tyler und sein Bruder Cameron Winklevoss sind erklärte Befürworter von Krypto. Sie unterstützen öffentlich Donald Trumps Wahlkampf und sind dieses Jahr regelmäßig bei Krypto-Events im Weißen Haus vertreten.
Der Konflikt zwischen Gemini und JPMorgan scheint somit nicht nur geschäftlich, sondern auch politisch motiviert zu sein.