Der US-amerikanische U.S. Marshals Service (USMS) verwaltet derzeit 28.988 Bitcoin – umgerechnet über 1,8 Milliarden US-Dollar. Das geht aus einer offiziellen Antwort auf ein FOIA-Gesuch (Freedom of Information Act) hervor, das im März von der Plattform The Rage eingereicht wurde. Die Bestätigung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Spekulationen über mögliche Regierungsverkäufe von Kryptowährungen zunehmen.
Bitcoin ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Registrierte Bitcoin offiziell im Staatsbesitz
Laut der Journalistin L0la L33tz, die das Gesuch in Auftrag gab, handelt es sich ausschließlich um „forfeited assets“ – also Vermögenswerte, die nach einem gerichtlichen Verfahren rechtskräftig an die US-Regierung übergegangen sind. Diese unterscheiden sich von „seized“ Coins, also beschlagnahmten Kryptowährungen, die (noch) nicht offiziell im Staatsbesitz sind.
Diese Unterscheidung ist entscheidend. Viele Datenplattformen wie Arkham zeigen auch Wallets, die lediglich beschlagnahmt wurden, aber noch nicht per Gerichtsurteil verfallen sind. L33tz weist deshalb darauf hin, dass solche Tracker oft zu viele Coins der US-Regierung zuordnen, obwohl diese rechtlich noch keine Verkaufsbefugnis darüber hat.
So führt Arkham in seiner Datenbank unter anderem weiterhin 94.000 BTC aus dem Bitfinex-Hack auf – obwohl in diesem Fall bislang kein endgültiger Vermögensverfall ausgesprochen wurde.
„Das bedeutet schlicht, dass sie nicht verkauft werden dürfen“, erklärt L33tz auf X.
Verwahrung über Coinbase Prime?
Ein zweites FOIA-Gesuch ist bereits in Vorbereitung, um zu klären, ob die verwalteten BTC über Coinbase Prime gelagert werden – einem Custodian für institutionelle Kunden. Entsprechende Gerüchte kursieren schon länger in Onchain-Kreisen.
Außerdem fordert L33tz mittlerweile die Auszahlung einer Belohnung in Höhe von 10.000 US-Dollar von David Bailey ein, der im März öffentlich versprach, diesen Betrag an den ersten Journalisten zu zahlen, der den Besitznachweis der US Marshals über BTC ans Licht bringt.