Der argentinische Präsident Javier Milei muss sich vorerst keine Sorgen über Konsequenzen seiner viel diskutierten Promotion der Kryptowährung Libra (LIBRA) machen. Die nationale Antikorruptionsbehörde (OA) stellt fest, dass Milei in privater Eigenschaft gehandelt hat, als er im Februar einen Beitrag über die Coin veröffentlichte, die kurz darauf komplett abstürzte.
Kein Beweis für Amtsmissbrauch oder politische Einflussnahme
Laut dem offiziellen Bericht der OA lag kein Regierungshandeln oder Einsatz öffentlicher Mittel vor. Der X-Beitrag wurde von seinem persönlichen Account verfasst und enthielt keinerlei Elemente staatlicher Politik oder finanzieller Unterstützung.
Milei löschte den Beitrag schnell, nachdem die Coin um mehr als 90 % eingebrochen war. Das Libra-Projekt erreichte auf seinem Höhepunkt eine Bewertung von über 2 Milliarden US-Dollar. Der Crash führte zu großem Unmut unter Investoren, juristischen Klagen und sogar Forderungen nach Amtsenthebung seitens der Opposition. Der Vorfall erinnert an andere spektakuläre Fälle aus der Welt der Memecoins.
Strafverfahren und Klagen laufen weiter
Obwohl der verwaltungsrechtliche Teil abgeschlossen ist, läuft in Argentinien weiterhin ein föderales Strafverfahren. Zusätzlich wurden in den USA, dem Vereinigten Königreich und Argentinien Sammelklagen im Namen geschädigter Investoren eingereicht. In den USA wurden bereits zwei Wallets von Hayden Davis, einem der Beteiligten, mit einem Gesamtwert von 57,6 Millionen US-Dollar in USDC beschlagnahmt.
Laut Dokumenten hatte Mileis Schwester Kontakt mit Libra-Mitbegründer Davis, der durch das KIP-Protokoll als Partner vorgestellt wurde. Die OA betont jedoch, dass Davis keine Verbindungen zur argentinischen Regierung habe.
Der offizielle Bericht ist hier als PDF verfügbar.
Die Affäre, inzwischen unter dem Namen „Cryptogate“ bekannt, ist damit noch nicht abgeschlossen. Doch für Milei bedeutet dieser Bericht zumindest vorläufig etwas Entlastung.