Die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC hat eine weitere Reihe von Entscheidungen zu Krypto-ETF-Anträgen aufgeschoben. Dieses Mal sind unter anderem XRP, Dogecoin und Ethereum betroffen. Die Behörde fordert zunächst öffentliche Rückmeldungen, bevor sie ein Urteil fällt.
Analysten sehen dieses Vorgehen als typisch für die SEC: Verzögerung sei eher die Regel als die Ausnahme.
XRP ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit, ebenso wie andere Kryptowährungen auf Börsen.
Entscheidungen auf nach den Sommer verschoben
Die aufgeschobenen Anträge betreffen den 21Shares Core XRP Trust, den Grayscale XRP Trust sowie den Grayscale Dogecoin Trust. Auch der Vorschlag von Bitwise, Staking in ihren Ethereum-ETF zu integrieren, wurde vorerst pausiert. Die SEC hat die Fristen offiziell verschoben und bittet in der Zwischenzeit um Stellungnahmen aus der Branche, wie aus den offiziellen Dokumenten hervorgeht.
Die SEC begründet dies mit rechtlichen und politischen Fragestellungen zu den Vorschlägen. Eine inhaltliche Position sei damit aber noch nicht verbunden – es gehe vor allem darum, weitere Meinungen einzuholen.
ETF-Analyst James Seyffart von Bloomberg betont, dass dieses Verhalten wenig überraschend ist. Auf X erklärt er, dass die SEC fast immer die vollständigen Fristen ausnutze, bevor eine Entscheidung falle.
„Frühe Genehmigungen sind eher die Ausnahme als die Regel“, so Seyffart.
Er rechnet erst im Oktober mit endgültigen Entscheidungen, obwohl erste Fristen bereits im Juni ablaufen.
Litecoin hat möglicherweise bessere Chancen
Laut Seyffart ist Litecoin ein überraschender Favorit für eine frühzeitige Zulassung. Seiner Einschätzung nach genießt LTC bei der SEC ein höheres Ansehen als andere Altcoins wie XRP, Dogecoin oder Solana. Die Gründe sind unklar, doch möglicherweise spielt Litecoins Ruf als „sicherere“ Option eine Rolle.
In Kürze muss die SEC auch über ETF-Anträge für Polkadot entscheiden. Grayscales DOT-Fonds ist für den 11. Juni terminiert, der Antrag von 21Shares folgt am 24. Juni. Beide Anträge sind Teil einer Welle neuer ETF-Vorschläge seit dem Rücktritt von Ex-SEC-Chef Gary Gensler im Januar, der für seinen strengen Kurs gegenüber Krypto bekannt war. Diese Entwicklungen spiegeln den Trend wider, dass institutionelles Kapital zunehmend in den Kryptosektor fließt.
Seit Genslers Rücktritt scheint das regulatorische Klima etwas entspannter. Es gibt weniger Klagen und mehr Dialog mit der Branche – doch das Tempo bleibt langsam und berechenbar.