OKX steht unter genauer Beobachtung der europäischen Aufsichtsbehörden. Der Grund: Hacker sollen die Web3-Plattform der Börse genutzt haben, um Kryptowährungen im Wert von rund 100 Millionen US-Dollar aus einem früheren Angriff zu waschen. Die gestohlenen Mittel stammten aus einem groß angelegten Hack bei Bybit Anfang des Jahres. Laut Bloomberg prüfen die europäischen Behörden nun, ob OKX dabei möglicherweise gegen EU-Vorschriften verstoßen hat.
MiCA greift: mögliche Strafen für OKX
Im Mittelpunkt der Untersuchung steht das Web3-Ökosystem von OKX, das es Nutzerinnen und Nutzern ermöglicht, direkt mit On-Chain-Anwendungen zu interagieren. Laut der EU kann ein solcher Zugang ohne ausreichende Kontrolle und Know-Your-Customer-Maßnahmen zu Missbrauch führen – was in diesem Fall offenbar geschehen ist. Die Ermittler prüfen nun, ob OKX im Rahmen der neuen MiCA-Verordnung haftbar gemacht werden kann, die strengere Vorschriften für Krypto-Dienstleister in der EU einführt.
Bloomberg berichtet, dass Aufsichtsbehörden Sanktionen oder Geldstrafen in Betracht ziehen, sollte OKX als nachlässig eingestuft werden. Den vollständigen Bericht finden Sie bei Bloomberg.
OKX startet DEX mit Echtzeit-Sicherheitssystem neu
In der Zwischenzeit teilt OKX mit, dass seine DEX-Plattform heute erneut startet. Dabei kommt ein neues Sicherheitssystem zum Einsatz, das Missbrauch in Echtzeit erkennen und automatisch blockieren kann. Dieses System soll laut OKX künftig ähnliche Vorfälle verhindern, wie auf X erklärt wurde.
Nach Angaben des OKX-Web3-Teams bietet die Plattform eine Art „Chrome für die Blockchain“, mit dem Nutzerinnen und Nutzer Echtzeitdaten von Hunderten Blockchains einsehen können. Der Dienst ermöglicht zudem die Verwaltung von Vermögenswerten über verschiedene Chains hinweg und die direkte Interaktion mit dApps. Doch genau diese Offenheit wirft nun kritische Fragen bei den Aufsichtsbehörden auf.
Es bleibt unklar, ob OKX in Zukunft gezwungen sein wird, europäische Nutzer auszuschließen oder ob Anpassungen vorgenommen werden müssen, um den MiCA-Vorgaben zu entsprechen.