MMS, eine Tochtergesellschaft des deutschen Telekommunikationsunternehmens Deutsche Telekom, ist eine Partnerschaft mit dem Finanzdienstleister Bankhaus Metzler eingegangen, um Bitcoin mithilfe überschüssiger Energie zu minen. Dieses Pilotprojekt ermöglicht es beiden Unternehmen, überschüssige erneuerbare Energie, die sonst verschwendet würde, für das Mining von Bitcoin zu nutzen.
Das Projekt mit dem Namen „Digital Monetary Photosynthesis“ hat zum Ziel, ausreichend Daten zu sammeln, um ähnliche Projekte im größeren Maßstab zu unterstützen und so die Effizienz von Energienetzen zu verbessern. Darüber hinaus fungiert Metis Solutions als Hosting-Partner, und das Mining wird in der Anlage von RIVA Engineering in Deutschland durchgeführt.
Deutsche Telekom betonte, dass das Energienetz stabilisiert werden muss, da vermehrt erneuerbare Energiequellen überschüssige Elektrizität erzeugen.
Bitcoin-Mining wird als Möglichkeit zur Regulierung des Stroms in Betracht gezogen, insbesondere da andere Länder wie die USA und Finnland bereits erfolgreiche Ergebnisse erzielt haben.
Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage im Energienetz
Die zunehmende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien erfordert zunehmend eine Stabilisierung des Stromnetzes, da Produktionsspitzen unregelmäßig sind und vom Wetter abhängen. Besonders Solar- und Windenergie führen zu einem Anstieg von überschüssiger Energie.
Der Plan sieht vor, Bitcoin Mining einzusetzen, um das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage im Energienetz zu gewährleisten. Das langfristige Ziel ist es, mit den Daten aus diesem Projekt Energieüberschüsse aufzufangen und das Energienetzwerk zu stabilisieren.
Telekom MMS und Web3-Erkundungen
Telekom MMS möchte die Mining-Anlage auf Grundlage seiner bisherigen Erfahrungen betreiben. Gemeinsam mit Bankhaus Metzler werden sie die Testruns und die Datenanalyse definieren und auswerten. Bankhaus Metzler untersucht parallel die möglichen Anwendungen digitaler Vermögenswerte im Finanzsektor.
Oliver Nyderle, Leiter Digital Trust & Web3 Infrastructure bei Deutsche Telekom MMS, betonte den zunehmenden Bedarf an Mechanismen zur Regulierung von Energieschwankungen. Hendrik König, Leiter des Digital Assets Office bei Bankhaus Metzler, sieht in dem Projekt eine Chance, Erfahrungen mit Blockchain-Technologie zu sammeln.
Unser Ziel ist es, in verschiedenen Anwendungsbereichen Erfahrungen zu sammeln, um die Innovationskraft der Blockchain-Technologie in Deutschland weiter voranzutreiben. Wir freuen uns sehr, Teil dieses Pilotprojekts mit Telekom MMS zu sein.
Mehr Institutionen akzeptieren Bitcoin Mining
Obwohl der Schritt von Telekom MMS bemerkenswert ist, sind sie nicht die Ersten, die Bitcoin Mining zur Nutzung überschüssiger Energie einsetzen. ExxonMobil, ein führendes Öl- und Gasunternehmen, führte bereits 2022 ein Pilotprogramm durch, bei dem überschüssiges Erdgas für Bitcoin Mining genutzt wurde.
Auch die Regierung von Bhutan hat heimlich eine Krypto-Mining-Aktivität aufgebaut und dabei über 13.000 BTC in Zusammenarbeit mit Bitdeer generiert. Bhutan verwaltet seine Bitcoin– und Krypto-Vermögenswerte über die Investmentgesellschaft Druk Holdings and Investments und verkaufte kürzlich Bitcoin im Wert von etwa 65 Millionen Dollar.
Neben den wirtschaftlichen Vorteilen gibt es auch Anwendungen von Bitcoin Mining zur Beheizung. Marathon Digital startete eine 2-Megawatt-Mining-Anlage in der Region Satakunta, Finnland, die eine Stadt mit über 11.000 Einwohnern mit recycelter Wärme aus den Mining-Anlagen beheizt.