Innerhalb von fünf Jahren werden staatliche Stellen wie Staatsanwälte und Steuerbehörden Künstliche Intelligenz (KI) nutzen, um die Blockchain zu durchsuchen und Verbrechen aufzuklären, so Michael Gronager, CEO von Chainalysis. Gronager erwartet, dass generative KI-Agenten in der Lage sein werden, innerhalb von drei bis fünf Jahren die Blockchain im Auftrag von Regierungen zu analysieren.
„Es ist näher, als Sie denken“, erklärte Gronager, als er nach den Möglichkeiten von KI bei der Aufdeckung krimineller Aktivitäten über die Blockchain gefragt wurde. Er prognostiziert, dass Krypto in einigen Jahren das wichtigste Mittel zur Bekämpfung von Kriminalität sein wird. Dies liegt daran, dass Krypto viel transparenter und skalierbarer ist als herkömmliche Methoden. Außerdem bietet es internationale Möglichkeiten und liefert tiefere Einblicke in Finanztransaktionen.
KI zur Überwachung von Kryptotransaktionen einsetzen
Laut Gronager wird der Einsatz von KI in solchen Ermittlungen weitaus effizienter sein als die derzeitigen Methoden, die noch stark von menschlichen Ermittlern und verschiedenen Regierungsstellen abhängig sind. Durch den Einsatz von KI können diese Prozesse automatisiert werden, wodurch das Risiko von Konflikten zwischen verschiedenen Abteilungen verringert und die Effektivität der Ermittlungen erhöht wird. Dies bedeutet, dass KI-Agenten Kriminelle aufspüren können, die sich über Krypto der Steuerhinterziehung schuldig machen.
Dennoch glaubt Gronager, dass diejenigen, die vor fünf oder mehr Jahren Kryptotransaktionen ohne Steuerzahlung durchgeführt haben, wahrscheinlich ungeschoren davonkommen werden. Der Grund dafür ist, dass die Überwachungstools damals noch nicht fortschrittlich genug waren, um all diese Transaktionen effektiv zu überwachen.
Mit den Fortschritten in der KI und spezialisierter Software, die insbesondere auf Krypto-Steuerhinterziehung ausgerichtet ist, wird dies in Zukunft jedoch nicht mehr so einfach sein. Gronager merkte an, dass der US-amerikanische Internal Revenue Service (IRS) und andere Steuerbehörden bereits KI nutzen, um Steuerhinterzieher zu überwachen, und dass diese Technologie immer ausgefeilter wird.
Privacycoins schwerer zu überwachen
Obwohl diese Entwicklungen vielversprechend sind, räumte Gronager ein, dass bestimmte datenschutzorientierte Kryptomixer-Protokolle und Token, wie Monero, die Arbeit von KI-Agenten erheblich erschweren könnten. Diese Protokolle sind darauf ausgelegt, Anonymität zu gewährleisten, was die Überwachung durch KI schwieriger macht. Dennoch machen diese Privacy-Transaktionen nur einen kleinen Prozentsatz aller Kryptotransaktionen aus.
Gronager zufolge machen Privacycoins wie Monero derzeit weniger als 1% aller Kryptotransaktionen aus. Trotz der Zunahme von Krypto-Kriminalität in absoluten Zahlen betonte er, dass das Wachstum von Privacycoins in den letzten fünf bis zehn Jahren nicht denselben Weg eingeschlagen hat wie der Rest des Kryptomarktes.
Illegale Aktivitäten rund um Krypto
In einem Bericht von Chainalysis, der am 11. Juli veröffentlicht wurde, wurde festgestellt, dass seit 2019 fast 100 Milliarden Dollar von bekannten illegalen Krypto-Wallets auf Kryptobörsen oder andere alternative Dienste übertragen wurden. Dies verdeutlicht das Ausmaß illegaler Aktivitäten in der Kryptowelt, aber auch die Möglichkeiten, die KI bietet, um solche Verbrechen in Zukunft effektiver zu bekämpfen.
Illegale Aktivitäten im Zusammenhang mit Kryptowährungen bestehen schon so lange, wie es Krypto gibt. Mit der steigenden Popularität digitaler Währungen nimmt auch die Kriminalität in diesem Bereich zu. Strafverfolgungsbehörden nutzen zunehmend moderne digitale Ermittlungsverfahren, um Täter aufzuspüren.