Google Cloud steigt mit der Einführung von GCUL, dem Google Cloud Universal Ledger, voll in die Welt der digitalen Zahlungen ein. Diese neue Blockchain-Plattform soll grenzüberschreitende Zahlungen schneller, günstiger und intelligenter machen. Anders als viele andere Initiativen im Bereich Kryptowährungen richtet sich GCUL jedoch nicht an die breite Öffentlichkeit oder den Retailmarkt, sondern explizit an Banken, Finanzinstitute und Kapitalmärkte.
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Googles Blockchain ist keine Hype-Coin
GCUL ist eine sogenannte „planet scale blockchain“, die von Google selbst entwickelt wurde. Sie läuft in einem privaten Testnet und ist somit weder Open Source noch permissionless. Dies ermöglicht jedoch mehr Kontrolle, Compliance und Skalierbarkeit. Laut WuBlockchain hat Google bereits Anfang des Jahres eine Partnerschaft mit der CME angekündigt, um tokenisierte Vermögenswerte auf der Plattform zu testen.
Die Infrastruktur richtet sich an bestehende Finanzakteure, die mit einem fragmentierten, langsamen und teuren Zahlungssystem konfrontiert sind. Gemeint sind internationale Banküberweisungen, die Tage dauern, Legacy-Systeme, die kaum miteinander kompatibel sind, sowie explodierende Compliance-Kosten. GCUL möchte all das durch ein universelles, programmierbares, rund um die Uhr verfügbares Netzwerk ersetzen, das mit Geschäftsbankgeld funktioniert und von streng regulierten Institutionen unterstützt wird.
Stablecoin-lose Innovation mit großer Wirkung
Während andere Plattformen wie Stripe (mit „Tempo“) und Circle (mit „Arc“) auf EVM-Blockchains und Stablecoins setzen, verfolgt Google einen alternativen Ansatz. Es gibt keine eigene Coin und keine Tokenomics. Alles konzentriert sich auf die Verbesserung bestehender Infrastruktur: Echtzeit-Transaktionen, programmierbare Zahlungen, niedrige Gebühren und fehlerfreie Abgleiche. Banken können ihre Kunden behalten und müssen nicht mit Tech-Giganten oder Krypto-Projekten konkurrieren.
Laut dem Artikel Beyond Stablecoins geht es hier nicht um eine Revolution, sondern um Evolution. GCUL wurde als sichere, skalierbare Lösung konzipiert, die über eine einzige API funktioniert und vollständig auf die Integration in bestehende Systeme ausgerichtet ist. Smart Contracts? Ja – aber auf Basis von Python. Compliance? Absolut, mit KYC-Accounts und monatlicher Abrechnung der Transaktionsgebühren statt unvorhersehbarer Gas Fees.
Mit Billionen an jährlichen Transaktionen, enormen Kosten und trägen Systemen scheinen Banken endlich bereit für etwas Neues. Und wer hätte gedacht, dass gerade Google ihnen eine Blockchain an die Hand geben würde?