Bitcoin liegt stabil über 110.500 USD, doch unter der Oberfläche verliert das Momentum an Kraft. Ein auffälliger On-Chain-Indikator, die Taker Buy/Sell Ratio, zeigt derzeit den niedrigsten Stand seit Mai 2018. Und das, obwohl der Kurs fast auf Rekordniveau steht. Was sagt das über den aktuellen Markt?
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Kaufdruck sinkt trotz hohem Kurs
Laut aktuellen Daten von CryptoQuant ist der 30-Tage-gleitende Durchschnitt der Taker Buy/Sell Ratio unter 0,98 gefallen. Viele Analysten werten dieses Niveau als ernstes Verkaufssignal. Es bedeutet, dass derzeit mehr verkauft als gekauft wird – obwohl der Kurs noch immer nahe am Allzeithoch notiert.
Die Kennzahl misst das Verhältnis zwischen Marktorders von Käufern und Verkäufern. Ein Wert unter 1 signalisiert, dass Verkäufer dominieren. Je weiter unter 1, desto stärker die Dominanz. Auffällig: Selbst im November 2021, auf dem Höhepunkt der damaligen Bitcoin-Rally, lag dieser Wert höher als jetzt. Das unterstreicht, wie schwach das aktuelle Kaufmomentum ist.
Korrektur in Sicht, falls Trend anhält
Die zweite Grafik zeigt, dass die Ratio schon seit längerem sinkt. Selbst während Bitcoin dieses Jahr deutlich gestiegen ist, verschlechterte sich das Verhältnis zwischen Käufern und Verkäufern kontinuierlich. Das deutet darauf hin, dass die aktuelle Preisrally weniger von echter Nachfrage, sondern eher von Spekulation oder geringer Liquidität getragen wird.
Hält dieser Trend an, könnte schon bald eine deutliche Korrektur folgen. Oder sogar eine längere Abwärtsphase, in der das Vertrauen erneut getestet wird. Der Markt befindet sich klar an einem Wendepunkt – Vorsicht ist geboten.
Für Trader und Investoren heißt das: nicht nur auf den Preis schauen, sondern vor allem die zugrunde liegenden Daten beachten. Denn auch wenn 111.000 USD stark klingt, erzählt die On-Chain-Analyse eine andere Geschichte.