Der Kryptomarkt erlebte in der vergangenen Woche einen deutlichen Rückschlag mit den größten Kapitalabflüssen seit März. Insgesamt flossen 1,43 Milliarden US-Dollar aus digitalen Anlageprodukten ab, während das Handelsvolumen von Exchange Traded Products (ETPs) auf 38 Milliarden US-Dollar anstieg. Dieses Volumen liegt rund 50 % über dem Jahresdurchschnitt und spiegelt die jüngste Entwicklung wider, bei der ETFs nun die klassischen Börsen dominieren. Weitere Hintergründe finden Sie auch auf unserer ETF-Seite.
Anleger reagierten stark auf Sorgen über die Politik der US-Notenbank. Zu Beginn der Woche führte die Angst vor möglichen Zinserhöhungen zu Abflüssen in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar. Gegen Ende der Woche entspannte sich die Stimmung etwas, nachdem Fed-Chef Jerome Powell beim Jackson Hole Symposium eine mildere Tonlage anschlug – woraufhin 594 Millionen US-Dollar an neuem Kapital zurück in den Markt flossen.
Ethereum ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Bitcoin führt die Abflüsse an, Ethereum zeigt Widerstandskraft
Bitcoin war am stärksten betroffen und verzeichnete Abflüsse von 1 Milliarde US-Dollar. Ethereum hingegen konnte sich teilweise erholen und begrenzte die Verluste auf 440 Millionen US-Dollar. Trotz des Rückgangs bleibt Ethereum auf Monatssicht stark mit Zuflüssen von 2,5 Milliarden US-Dollar – befeuert durch massive institutionelle Investitionen. Bitcoin hingegen weist für denselben Zeitraum Nettoabflüsse von 1 Milliarde US-Dollar auf.
Blickt man auf das bisherige Gesamtjahr, so macht Ethereum inzwischen 26 % aller Zuflüsse in verwalteten Vermögenswerten aus, während Bitcoin lediglich bei 11 % liegt. Das ist ein klares Signal dafür, dass Anleger derzeit größeres Vertrauen in die Wachstumsperspektiven von Ethereum haben – unterstützt durch Entwicklungen wie niedrige Transaktionsgebühren und neue Preisrekorde.
Altcoins zeigen gemischte Ergebnisse
Unter den Altcoins konnten einige Projekte Zuflüsse verzeichnen: XRP zog 25 Millionen US-Dollar an, gefolgt von Solana mit 12 Millionen und Cronos mit 4,4 Millionen. Auf der Verlustseite standen Sui mit Abflüssen von 12,9 Millionen und Ton mit 1,5 Millionen. Diese Uneinheitlichkeit unterstreicht, wie sensibel Anleger derzeit auf makroökonomische Signale reagieren – auch wenn der Kryptomarkt jüngst wieder bullish drehte, angeführt von Ethereum und Solana.
Weitere Details finden Sie in der offiziellen Analyse von CoinShares. Bitcoin selbst hatte zeitgleich mit historisch niedrigen Transaktionsgebühren zu kämpfen, die das Netzwerkgeschehen beeinflussten.