Ethereum ist nicht nur durch sein Design knapp, sondern auch durch menschliches Versagen. Laut Conor Grogan, Direktor bei Coinbase, sind mittlerweile über 913.000 ETH durch Benutzerfehler dauerhaft verloren gegangen. Das entspricht einem Wert von etwa 3,43 Milliarden US-Dollar, der schlichtweg verdampft ist. Dabei sind nur die Fälle berücksichtigt, bei denen die Mittel wirklich unwiederbringlich feststecken.
Ethereum ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Mehr als 5 % aller ETH wurden vernichtet
Grogan erklärt, dass die aktuell verlorene Menge Ethereum etwa 0,76 % des gesamten Angebots entspricht. Doch es wird noch bemerkenswerter, wenn man die verbrannten ETH durch EIP 1559 mit einrechnet – ein Mechanismus, der seit 2021 ETH aus dem Umlauf entfernt. Seit dessen Einführung wurden 5,3 Millionen ETH verbrannt. Rechnet man diese mit den verlorenen Coins zusammen, ergibt sich eine Gesamtvernichtung von über 5 % aller existierenden ETH – ein Betrag von mehr als 23 Milliarden US-Dollar.
Und selbst das ist wahrscheinlich noch vorsichtig geschätzt. Grogan merkt an, dass seine Berechnungen keine vergessenen Wallets oder verlorenen Private Keys beinhalten. Es wurden nur eindeutig nachweisbare, verlorene Fälle berücksichtigt.
Verluste durch Bugs, Burn-Adressen und Pannen
Die Liste katastrophaler Fehler ist schmerzhaft und teilweise kaum zu glauben. So sind etwa 306.000 ETH in einem Multisig-Vertrag der Web3 Foundation eingefroren – verursacht durch einen alten Bug bei Parity. Zudem gingen 60.000 ETH durch einen Fehler im Smart Contract von QuadrigaCX verloren, und 11.500 ETH verschwanden bei einem gescheiterten NFT-Mint von Akutars.
Ein weiteres rätselhaftes Phänomen: Nutzer, die ETH absichtlich oder versehentlich an eine Burn-Adresse senden. Laut Grogan handelt es sich hierbei um etwa 25.000 ETH, die auf diese Weise einfach verschwunden sind.
Diese Zahlen sind auffällig und befeuern die erneute Diskussion über die tatsächliche Knappheit von Ethereum. Denn je mehr Coins dauerhaft verschwinden, desto geringer wird das verfügbare Angebot. Für langfristige Investoren könnte dies sogar ein bullishes Signal darstellen.