Die drei weltweit größten Hersteller von Bitcoin-Mining-Maschinen verlagern ihre Produktion zunehmend in die Vereinigten Staaten. Bitmain, Canaan und MicroBT – alle mit Sitz in China – wollen damit die neuen Importzölle von Präsident Donald Trump umgehen.
Dieser strategische Schritt verändert das globale Gefüge des Krypto-Minings, während die USA versuchen, ihre Abhängigkeit von chinesischer Technologie zu verringern.
Bitcoin ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Chinesische Hersteller suchen neue Wege
Die amerikanische Handelspolitik erhöht den Druck auf die chinesischen Marktführer, die zusammen mehr als 90 % aller Mining-Rigs liefern. Bitmain beginnt im Dezember mit der Produktion in den USA, kurz nachdem Trump erneut ins Weiße Haus eingezogen ist. Auch Canaan und MicroBT folgen mit lokalen Produktionsstätten – hauptsächlich, um die hohen 20 % Einfuhrzölle auf chinesische Produkte zu umgehen. Laut Canaan liegt der Fokus insbesondere auf Kostenersparnis – sowohl für das Unternehmen selbst als auch für seine Kunden.
Dennoch agieren die Unternehmen vorsichtig: Die Unsicherheit rund um den Handelskonflikt macht größere Investitionen riskant. MicroBT bezeichnet den Schritt in die USA in erster Linie als Maßnahme, um flexibler auf ein sich schnell veränderndes Marktumfeld reagieren zu können.
Sicherheitsbedenken und strategische Interessen
Nicht alle Stimmen in den USA begrüßen die chinesische Hardware. Amerikanische Unternehmen wie Auradine fordern sogar Beschränkungen, da sie eine zu große Abhängigkeit von chinesischer Technologie sehen. Zwar findet über 30 % des weltweiten Bitcoin-Minings in Nordamerika statt, doch stammen weiterhin über 90 % der Hardware aus China. Analysten schätzen den Gesamtwert des Mining-Hardware-Markts im Jahr 2028 auf rund 12 Milliarden US-Dollar, berichtet Reuters.
Die Bedenken gehen über wirtschaftliche Fragen hinaus. Hunderttausende Rigs sind in den USA an das Stromnetz angeschlossen, was laut Kritikern potenzielle Risiken birgt. Canaan wiegelt ab: Mining-Hardware sei unbedenklich, solange sie ausschließlich für Bitcoin verwendet werde. Dennoch könnten die Hersteller mit strengeren US-Vorschriften konfrontiert werden – insbesondere da eine Tochtergesellschaft von Bitmain bereits auf einer US-Sanktionsliste steht.
Trump und der Krypto-Kurs
Unterdessen präsentiert sich Trump als „Krypto-Präsident“, der Bitcoin und andere digitale Währungen in den USA zum Mainstream machen will. Experten warnen jedoch, dass die starke Abhängigkeit von chinesischer Hardware eine strukturelle Schwäche darstellt. US-Miner sind vorerst auf teure Importe oder die ersten Ansätze lokaler Produktion angewiesen.