In der Ukraine liegt ein bemerkenswerter Gesetzesvorschlag auf dem Tisch: Die Zentralbank könnte künftig Kryptowährungen wie Bitcoin als Teil der nationalen Währungsreserven halten. Der Gesetzentwurf mit der Nummer 13356 wurde diese Woche in der Werchowna Rada, dem ukrainischen Parlament, eingereicht.
Die vorgeschlagene Änderung würde der Nationalbank der Ukraine die Befugnis erteilen, Kryptowährungen neben Gold und Fremdwährungen in die offiziellen Reserven aufzunehmen. Dabei handelt es sich um eine rechtliche Möglichkeit, nicht um eine Verpflichtung.
Bitcoin ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Zentralbank entscheidet selbst
Laut Parlamentsabgeordnetem Yaroslav Zhelezniak, der den Entwurf auf seinem Telegram-Kanal bekannt gab, liegt es vollständig im Ermessen der Zentralbank zu entscheiden, ob, wann und in welchem Umfang Kryptowährungen in die Reserven aufgenommen werden. Das Gesetz schreibt nichts vor, öffnet jedoch die Tür für finanzielle Innovation auf staatlicher Ebene.
Zhelezniak bezeichnet den Gesetzentwurf als einen Weg, der Ukraine zu ermöglichen, sich an internationale Entwicklungen anzupassen. In einem Video mit Binance-Regionaldirektor Kirill Khomyakov erklärt er, dass immer mehr Länder strategische Krypto-Reserven in Betracht ziehen – darunter die USA, El Salvador, die Schweiz und Brasilien.
Offizielle Seite des Gesetzentwurfs der Werchowna Rada.
Neue Chancen für die digitale Wirtschaft
Den Initiatoren zufolge kann ein gutes Management von Krypto-Reserven zur makroökonomischen Stabilität beitragen und gleichzeitig die digitale Wirtschaft der Ukraine stärken. Sie betrachten Krypto als einen wichtigen Bestandteil künftiger Finanzstrategien.
Der Vorschlag kommt zu einem Zeitpunkt, an dem digitale Vermögenswerte weltweit zunehmend von offiziellen Institutionen anerkannt werden. Länder wie El Salvador haben Bitcoin bereits als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt, während Zentralbanken weltweit mit digitalen Währungen oder Krypto als Reserveinstrument experimentieren.
Ob die Ukraine tatsächlich Kryptowährungen in ihre Staatsreserven aufnehmen wird, bleibt ungewiss. Mit diesem Gesetzentwurf wird jedoch der erste rechtliche Rahmen geschaffen, um dies künftig zu ermöglichen.