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Südkoreanische Regierung nimmt Eigentümerstrukturen von Krypto-Börsen ins Visier
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Südkoreanische Regierung nimmt Eigentümerstrukturen von Krypto-Börsen ins Visier

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Die südkoreanische Regierung plant tiefgreifende Eingriffe in die Struktur der größten Krypto-Börsen des Landes. Laut einem aktuellen Bericht der Financial Services Commission (FSC) sollen Plattformen wie Upbit, Bithumb, Coinone und Korbit künftig als „Kerninfrastruktur“ des Kryptomarktes eingestuft werden. Damit verbunden ist auch der Wunsch der Regierung nach strengeren Vorschriften darüber, wer letztlich die Kontrolle über diese Plattformen hat.

Großaktionäre sollen Beteiligungen deutlich reduzieren

Die FSC schlägt vor, ein neues Bewertungssystem für Großaktionäre einzuführen – angelehnt an die Regelungen für alternative Handelssysteme (ATS) auf den traditionellen Kapitalmärkten. Demnach soll der stimmberechtigte Anteil eines einzelnen Aktionärs auf 15 % bis 20 % begrenzt werden, in Ausnahmefällen auf maximal 30 %.

Diese Regelung hätte direkte Auswirkungen auf die großen Marktteilnehmer. So hält der Gründer von Upbit, Song Chi-hyung, derzeit über 25 % am Mutterkonzern Dunamu – er müsste somit etwa 10 % seiner Anteile verkaufen. Auch bei Bithumb wären die Konsequenzen erheblich: 73 % der Anteile gehören derzeit Bithumb Holdings, was nach den neuen Vorgaben zu hoch wäre. Coinone wäre ebenfalls betroffen: Der Vorsitzende hält dort 54 % der Anteile – mehr als die Hälfte müsste abgegeben werden.

Kryptoindustrie reagiert mit Besorgnis

Die Maßnahmen sind Teil der sogenannten „zweiten Phase“ des Digital Asset Basic Act, der neben Eigentümerstrukturen auch Vorschriften zur Ausgabe von Stablecoins und zur Legalisierung weiterer Marktaspekte enthält. Während die Regierung dies als Schritt in Richtung Markttransparenz und Sicherheit betrachtet, äußern sich Stimmen aus der Branche kritisch.

Viele Marktteilnehmer befürchten eine Überregulierung. Sie kritisieren, dass das Gesetz nicht nur unternehmerische Freiheit einschränkt, sondern auch die Eigentumsrechte von Gründern untergräbt. Besonders brisant ist das Timing – insbesondere da Dunamu derzeit an einer strategischen Kooperation mit Naver Financial durch einen Aktientausch arbeitet. Eine plötzliche Änderung der Eigentümerstruktur könnte diesen Deal erheblich gefährden.

Auch wenn der Gesetzentwurf noch nicht final beschlossen ist, steht eines fest: Der südkoreanische Kryptomarkt bewegt sich in Richtung eines strengeren, formelleren Aufsichtsmodells. Für Börsen bedeutet dies vermutlich ein neues Kapitel – mit weniger individueller Kontrolle und stärkerem Fokus auf die Machtstrukturen im Hintergrund.

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