Für Krypto-Investoren in Spanien verspricht 2026 ein Jahr großer Veränderungen zu werden. Zwei bedeutende Regulierungen treten dann in Kraft: MiCA und DAC8. Gemeinsam bilden sie den neuen gesetzlichen Rahmen für den Handel mit digitalen Vermögenswerten und die steuerliche Kontrolle von Kryptowährungen im Land.
Ab dem 1. Januar 2026 tritt DAC8 in Kraft – die europäische Richtlinie, die Börsen verpflichtet, automatisch Daten über Nutzer und Transaktionen mit den Finanzbehörden aller EU-Länder zu teilen. Dazu gehören Salden, Käufe, Verkäufe und sogar interne Überweisungen. Das spanische Finanzamt (Hacienda) erhält damit nahezu vollständige Einsicht in sämtliche Aktivitäten der Nutzer auf zentralisierten Plattformen.
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Ab Juli ist der Betrieb nur mit MiCA-Lizenz erlaubt
Neben DAC8 gilt ab dem 1. Juli 2026 die verpflichtende MiCA-Lizenz für alle Anbieter von Kryptowährungen. Unternehmen ohne Zulassung dürfen dann in Spanien nicht mehr tätig sein. Die nationale Börsenaufsicht CNMV überwacht und kontrolliert, ob Anbieter die europäischen Standards einhalten. Derzeit sind bereits über 60 Unternehmen registriert, darunter BBVA, Cecabank und verschiedene Börsen.
Bis Juli gilt eine Übergangsregelung, die es bestehenden Anbietern ohne MiCA-Lizenz erlaubt, vorübergehend weiter zu operieren. Doch ab Sommer ist Schluss für alle, die die Anforderungen nicht erfüllen.
Finanzbehörde darf deine Kryptowährungen direkt sperren
Mit DAC8 erhalten Steuerbehörden wie die Hacienda mehr Macht als je zuvor. Laut dem Steuerberater José Antonio Bravo können sie ab 2026 Krypto-Vermögenswerte direkt sperren oder verkaufen, um offene Schulden einzutreiben.
„Sogar ein Tausch von 2 € in Kryptowährungen wird gemeldet“, erklärt er.
Zum Vergleich: Banken müssen erst ab einem Betrag von 250.000 € melden.
Selbstverwahrung (Self Custody) bleibt von dieser Regulierung ausgenommen. Coins in der eigenen Wallet werden nicht gemeldet, solange sie sich nicht auf einer Plattform befinden. Bravo rät Nutzern, häufiger Peer-to-Peer (P2P) zu kaufen und Datenschutztools wie Mixer zu verwenden – solange dies nicht täglich geschieht. So bleibt man unter dem Radar, ohne gegen Gesetze zu verstoßen.
Unterdessen wächst die Kritik an der strengen spanischen Politik. Während in den USA Gesetzesvorschläge wie der „Bitcoin for America Act“ Kryptowährungen eher entgegenkommen, gehen einige spanische Parteien in die entgegengesetzte Richtung. So gibt es Pläne, Kryptowährungen offiziell als pfändbares Vermögen einzustufen und steuerliche Vorteile weiter abzubauen.
Doch nicht alle sind damit einverstanden. Verschiedene Unternehmen und Organisationen der Branche bereiten gemeinsame Vorschläge vor, um die Aufsicht zu begrenzen und Investoren in Spanien zu halten. Datenschutz, Selbstbestimmung und wirtschaftliche Freiheit stehen damit wieder ganz oben auf der Agenda.
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