Hongkong macht einen überraschenden Schritt in Richtung Krypto-Integration in den traditionellen Finanzsektor. Die örtliche Versicherungsaufsichtsbehörde arbeitet an einem neuen regulatorischen Rahmen, der es Versicherern ermöglichen soll, einen Teil ihres Kapitals in Kryptowährungen und Infrastrukturprojekte zu investieren. Das berichtet Bloomberg auf Grundlage einer Präsentation vom 4. Dezember, die dem Medium vorliegt.
Die vorgeschlagenen Regeln sind bemerkenswert, da Versicherer traditionell hauptsächlich in sichere und stabile Vermögenswerte investieren. Durch die ausdrückliche Zulassung von Krypto-Assets im Investmentportfolio von Versicherern könnte eine völlig neue Kapitalquelle in den Sektor fließen – allerdings unter klar definierten Bedingungen.
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Krypto-Investitionen mit hohem Risikozuschlag
Die neuen Regeln sollen es Versicherern ermöglichen, in Krypto-Assets zu investieren, jedoch mit einer klaren Warnung: Es wird ein Risikozuschlag von 100 % auf alle Krypto-Vermögenswerte erhoben. Das bedeutet, dass ein Versicherer, der z. B. 10 Millionen Dollar in Kryptowährungen investiert, zusätzlich 10 Millionen Dollar an Risikokapital vorhalten muss.
Stablecoins werden differenzierter betrachtet. Hier richtet sich die Risikobewertung nach der zugrundeliegenden Fiat-Währung, an die die Stablecoin gekoppelt ist. Ein USDT oder USDC, das an den US-Dollar gekoppelt ist, würde also ein anderes Risikoprofil aufweisen als ein Stablecoin, der an den Hongkong-Dollar oder den Euro gebunden ist.
Strategische Neuausrichtung auf staatliche Prioritäten
Mit diesen Maßnahmen will Hongkong nicht nur der Krypto-Industrie kontrolliert Aufwind geben, sondern auch mehr Kapital in staatlich priorisierte Projekte wie Infrastruktur lenken. Der Plan ist Teil einer übergeordneten Strategie, mit der sich die Stadt international als innovatives Finanzzentrum mit Platz für digitale Vermögenswerte positionieren will. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der wachsenden Tokenisierung traditioneller Vermögenswerte wider.
Ob Versicherer tatsächlich in großem Stil in Krypto investieren werden, bleibt abzuwarten. Doch eines steht fest: Die Tür ist geöffnet – wenn auch unter strengen Auflagen. Für Investoren, die die Brücke zwischen traditionellen Finanzinstituten und Krypto suchen, ist dies eine Entwicklung, die es genau zu beobachten gilt.
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