Ein scheinbarer Widerspruch in den Prognosen von Fundstrat hat die Kryptowelt aufhorchen lassen. Laut WuBlockchain warnt der interne Bericht von Tom Lees Fundstrat vor einer deutlichen Korrektur in der ersten Hälfte des Jahres 2026 – im scharfen Kontrast zu Lees optimistischem öffentlichen Ton. Doch laut Fundstrat-Analyst Sean Farrell handelt es sich nicht um Verwirrung oder Konflikt, sondern schlichtweg um unterschiedliche Strategien für unterschiedliche Zielgruppen.
Ethereum ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Korrektur oder Allzeithoch? Es hängt davon ab, wen man fragt
Sean Farrell, Head of Digital Assets bei Fundstrat, erklärte in einem ausführlichen Thread auf X, dass Fundstrat mehrere Analysten mit eigenen Perspektiven und Zeithorizonten beschäftigt. Während sich Tom Lee auf große institutionelle Anleger mit einer Allokation von 1–5 % in BTC und ETH konzentriert, arbeitet Farrell mit Kunden, die stark in Krypto engagiert sind (~20 %+), und von aktivem Portfoliomanagement profitieren.
Farrells vorsichtigerer Blick auf den Markt basiert auf Risikomanagement. Er erwartet im ersten Quartal einen Aufschwung, gefolgt von einem möglichen Rückgang später im Jahr. Dennoch bleibt seine langfristige Einschätzung positiv: Er rechnet weiterhin mit neuen Allzeithochs für Bitcoin und Ethereum im laufenden Jahr und sieht das Ende des klassischen Vierjahreszyklus.
Kein interner Konflikt, sondern strategische Vielfalt
Laut Farrell ist die Verwirrung vor allem darauf zurückzuführen, dass viele von einem Research-Unternehmen nur eine einheitliche Stimme erwarten.
„Meine Arbeit konzentriert sich auf aktive Umschichtungen, einschließlich Altcoins, Stablecoins und krypto-bezogene Aktien“, so Farrell.
Seit Anfang 2023 hat sich sein Token-Portfolio verdreifacht, während sein Krypto-Aktienportfolio um 230 % gewachsen ist – deutlich mehr als die Performance von Bitcoin selbst.
Fundstrat biete laut ihm gerade deshalb Mehrwert, weil es unterschiedliche Perspektiven für verschiedene Anlegertypen bereitstellt. Farrell betont, dass diese Flexibilität essenziell sei in einem Markt, der weiterhin stark reflexiv ist – mit Unsicherheiten wie möglichen Zinssenkungen, KI-bezogenen Kosten und geopolitischen Risiken.
Die Botschaft ist klar: Wer in Krypto investiert, sollte wissen, welcher Strategie er folgt. Eine langfristige Makrosicht für Großanleger sieht nun einmal anders aus als das taktische Vorgehen aktiver Manager. Laut einem aktuellen Bericht von Fundstrat könnte eine Korrektur sogar den Weg für einen neuen Bullenmarkt ebnen.
