Die Debatte über Meinungsfreiheit auf sozialen Plattformen bekommt neuen Schwung aus der Ethereum-Ecke. Davide Crapis, KI-Leiter der Ethereum Foundation, und Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin fordern mehr Transparenz in Bezug auf Algorithmen – und gehen damit weit über bloße Bekenntnisse hinaus.
Ethereum ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
„Zeigt den Nutzern, wie der Algorithmus funktioniert“
Laut Crapis sollte eine Plattform, die sich als Verteidiger der freien Meinungsäußerung versteht, auch offenlegen, wie der Algorithmus Inhalte auswählt. Dazu zählt, was im Feed hervorgehoben wird, welche Kommentare sichtbar sind und warum bestimmte Beiträge mehr Reichweite bekommen als andere.
„Wenn du behauptest, dass X ein Ort der freien Rede ist, musst du deine algorithmischen Ziele offenlegen“, sagt er. „Und diese sollten für Nutzer lesbar und anpassbar sein.“
Vitalik will Algorithmen mit Zero-Knowledge-Proofs verifizieren
Vitalik Buterin geht noch einen Schritt weiter. In einem Tweet erklärt er, dass jede algorithmische Entscheidung auf Plattformen wie X kryptografisch beweisbar sein sollte. Mithilfe sogenannter Zero-Knowledge-Proofs (ZK-Proofs) könne bewiesen werden, dass Plattformen nicht manipulieren oder zensieren – ohne dabei sensible Daten offenzulegen.
Darüber hinaus spricht sich Buterin dafür aus, Likes und Retweets on-chain mit einem Zeitstempel zu versehen, um Manipulation bei der Interaktionsreihenfolge oder das Verbergen von Beiträgen zu verhindern. Zudem fordert er, dass der vollständige Quellcode des Algorithmus nach spätestens ein bis zwei Jahren öffentlich zugänglich gemacht wird.
„Transparenz muss strukturell und überprüfbar sein“, so Buterin.
Diese Aussagen folgen auf zunehmende Kritik am Umgang von X mit sensiblen Inhalten und politischen Spannungen. Buterin hatte sich bereits zuvor besorgt darüber gezeigt, dass eine Plattform, die sich als „Heimat der freien Meinungsäußerung“ positioniert, gleichzeitig zur Bühne für koordinierte Hasskampagnen werden kann.
