Ethereum hatte Anfang Dezember mit einem technischen Problem zu kämpfen, das insbesondere Nutzer des Prysm-Clients betraf. Aufgrund eines Fehlers bei der Verarbeitung bestimmter Attestierungen fiel ein Teil des Netzwerks vorübergehend aus. Der Vorfall führte zu entgangenen Belohnungen und einer verringerten Netzwerkbeteiligung, hatte jedoch glücklicherweise keine schwerwiegenden Auswirkungen auf Ethereum als Ganzes.
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Netzwerkprobleme durch aufwendige Neuberechnungen
Am 4. Dezember 2025 bemerkten Prysm-Nutzer, dass ihre Nodes nicht mehr ordnungsgemäß funktionierten. Der Grund: Ein Bug führte dazu, dass Nodes alte Blöcke erneut verarbeiteten, wenn sie bestimmte Attestierungen erhielten. Diese Neuberechnungen waren extrem ressourcenintensiv und verhinderten, dass Prysm rechtzeitig auf Validator-Anfragen reagieren konnte.
Während des Vorfalls wurden insgesamt 248 Blöcke verpasst, verteilt über 42 Epochen (von Epoche 411439 bis 411480). Infolgedessen sank die Netzwerkbeteiligung auf 75 %, und Validatoren entgingen gemeinsam etwa 382 ETH an Belohnungen. Einige Nodes versuchten, dieselbe Attestierung hunderte Male gleichzeitig zu verarbeiten, was zu einer vollständigen Auslastung ihrer Ressourcen führte.
Temporärer Schalter, dauerhafte Lösung
Der Fehler wurde durch eine Änderung verursacht, die zuvor über PR 15965 in Testnetzen implementiert wurde. Dort trat das Problem nicht auf, weshalb die Änderung auch im Mainnet ohne Warnung ausgerollt wurde. Die erste Lösung bestand in der Verwendung eines Konfigurationsparameters: --disable-last-epoch-target. Durch das Setzen dieser Option konnten Nodes die Attestierungen anders verarbeiten und wieder am Netzwerk teilnehmen.
In den Tagen nach dem Vorfall wurden Updates in den Versionen 7.0.1 und 7.1.0 von Prysm veröffentlicht. Darin wurde die Validierungslogik so angepasst, dass Attestierungen nun korrekt mit dem Head-State validiert werden – ohne aufwendige Neuberechnungen älterer Zustände. Die Verwendung des Notfall-Flags ist damit nicht mehr erforderlich.
Laut dem Post-Mortem von Prysm half die Verteilung der Ethereum-Clients, größeren Schaden zu verhindern. Da Prysm weniger als ein Drittel des Netzwerks betreibt, blieb die Finalität erhalten. Dennoch warnt der Entwickler vor einer zu starken Konzentration auf einen einzelnen Client: Lighthouse betreibt inzwischen über 56 % des Netzwerks – bei einem ähnlichen Fehler könnte das problematisch werden.
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