Der Markt für Euro-Stablecoins erlebt seit der Einführung der MiCA-Vorschriften im Juni 2024 einen starken Aufschwung. Laut einem neuen Bericht des Londoner Zahlungsdienstleisters Decta hat sich der gesamte Marktwert eurodenominierter Stablecoins innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Damit kehrt sich ein früherer Rückgang von 48 % vollständig um. Dennoch bleibt der Abstand zu Dollar-Stablecoins enorm: Euro-Stablecoins erreichen derzeit rund 680 Millionen US-Dollar, während Dollar-Stablecoins zusammen über 300 Milliarden US-Dollar ausmachen.
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Explosives Wachstum nach MiCA-Regulierung
Insbesondere Token wie EURS, EURC und EURCV treiben das Marktwachstum voran. So stieg der Wert von EURS von 38,2 Millionen US-Dollar auf fast 284 Millionen US-Dollar – ein Anstieg von über 640 %. Auch das monatliche Transaktionsvolumen bei Euro-Stablecoins ist deutlich gestiegen: von 383 Millionen US-Dollar auf ganze 3,8 Milliarden US-Dollar – nahezu eine Verneunfachung. EURC und EURCV stechen mit einem Volumenwachstum von 1139 % bzw. 343 % besonders hervor.
Laut Decta ist dieses Wachstum vor allem auf die durch MiCA geschaffene rechtliche Klarheit zurückzuführen. Die Verordnung verpflichtet Emittenten, vollständig gedeckte Reserven vorzuhalten, ihre Barmittel transparenter offenzulegen und Verbrauchern das Recht auf Einlösung zum Nennwert zu garantieren. Dies zieht nicht nur neue Akteure wie EUROe und EURØP an, sondern zwingt auch bestehende Projekte zur Anpassung. Stablecoins, die nicht den MiCA-Vorgaben entsprechen – wie EURT – geraten zunehmend ins Abseits. Auch institutionelle Akteure erkennen zunehmend das Potenzial regulierter Euro-Stablecoins.
Verbraucher und Institutionen zeigen Interesse
Nicht nur die Nutzung steigt, auch das Interesse der Verbraucher nimmt rasant zu. In Ländern wie Finnland (+400 %) und Italien (+313 %) ist die Suchaktivität im Zusammenhang mit Euro-Stablecoins deutlich gestiegen. Auch in den Niederlanden, Deutschland und Schweden ist ein stark wachsendes Interesse zu verzeichnen. Studien zeigen außerdem, dass immer mehr Menschen offen für die Nutzung von Stablecoins bei Online-Zahlungen sind – obwohl Bitcoin in diesem Bereich vorerst noch führend bleibt.
Es wird erwartet, dass Euro-Stablecoins im Jahr 2026 weiter an Bedeutung gewinnen – insbesondere, wenn Finanzinstitute sie für tokenisierte Vermögenswerte und programmierbare Zahlungen nutzen. Ein zunehmendes EU-Aufsichtsregime und ein klarer gesetzlicher Rahmen könnten diese Entwicklung zusätzlich beschleunigen. MiCA setzt damit nicht nur einen neuen Standard für den Markt, sondern könnte auch den Startschuss für die breite Einführung regulierter Euro-Stablecoins in Europa geben.
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