Die britische Steuerbehörde HMRC sorgt derzeit für einiges Aufsehen in der Krypto-Welt. Mit neuen Leitlinien für DeFi-Transaktionen geht das Vereinigte Königreich womöglich einen entscheidenden Schritt hin zu einem breiter akzeptierten Krypto-Ökosystem. Laut Aave-Gründer Stani Kulechov könnte dies der Moment sein, in dem Krypto-Lending endgültig bei privaten und institutionellen Nutzern durchbricht.
Aave ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Keine Steuer mehr beim Einzahlen in DeFi
Was genau hat sich geändert? Bisher konnte das Einzahlen von Token wie USDC oder USDT in ein DeFi-Protokoll als „Veräußerung“ gewertet werden – also als Übertragung von Eigentum. Das konnte Kapitalertragssteuer (Capital Gains Tax) auslösen, selbst wenn nichts verkauft wurde. Die neuen Regeln schaffen hier nun Klarheit: Erst wenn Token tatsächlich verkauft oder getauscht werden, entsteht ein steuerlicher Vorgang.
Für Krypto-Nutzer bedeutet das mehr Sicherheit.
„Man kann jetzt beruhigt seine Krypto-Assets als Sicherheit hinterlegen, um Kredite aufzunehmen – ohne sofort Steuern zahlen zu müssen“, erklärt Kulechov.
Die Leitlinien folgen auf jahrelange Konsultationen und bieten laut ihm endlich klare steuerliche Rahmenbedingungen für DeFi im Vereinigten Königreich.
Steuerklarheit zieht Investoren an
Nach Ansicht von Kulechov profitieren nicht nur technikaffine DeFi-Nutzer von den Änderungen, sondern insbesondere institutionelle Investoren. Diese hielten sich bisher wegen regulatorischer Unsicherheiten meist zurück.
„Diese steuerliche Klarheit senkt die Eintrittshürden deutlich. Weniger Risiken, mehr Vertrauen.“
Das britische Modell folgt dem Prinzip „no gain, no loss“. Solange man seine Tokens lediglich in ein Protokoll einzahlt oder als Sicherheit nutzt, entsteht kein steuerpflichtiger Gewinn. Erst bei einem tatsächlichen Verkauf, Tausch oder Umtausch wird Steuer fällig.
Aave will DeFi einfacher machen
Kulechov betont, dass Benutzerfreundlichkeit entscheidend für die Zukunft von DeFi ist. Sein Protokoll Aave arbeitet daher an einer mobilen, einfach zugänglichen Plattform, bei der Nutzer Geld direkt von ihrem Bankkonto überweisen können. Die Technik bleibt dabei im Hintergrund – DeFi soll so einfach werden wie Onlinebanking. Diese Entwicklung passt zu dem allgemeinen Trend hin zu mehr Regulierung und Zugänglichkeit im Kryptobereich.
Mit klaren Steuerregeln und einer besseren Benutzererfahrung positioniert sich das Vereinigte Königreich zunehmend als Vorreiter für die Adoption von DeFi und Krypto. Ob andere Länder diesem Beispiel folgen, bleibt abzuwarten – aber die britische DeFi-Landschaft wirkt plötzlich deutlich attraktiver für Plattformen und Nutzer.
Mehr Informationen zu dieser Entwicklung findest du auf Yahoo Finance.
