Ethereum hat still und leise einen großen Schritt in Richtung besserer Skalierbarkeit auf Layer 1 gemacht. Am 25. November wurde das Gas-Limit des Netzwerks von 45 Millionen auf 60 Millionen erhöht – ganz ohne Hard Fork. Diese Anpassung wurde automatisch umgesetzt, sobald mehr als die Hälfte der Validatoren zugestimmt hatte.
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Ethereum wird auf Protokollebene zunehmend robuster
Laut Zhixiong Pan markiert diese Erhöhung einen klaren Bruch mit der konservativen Haltung der vergangenen Jahre. Lange Zeit blieb das Limit bei rund 30 Millionen, aus Sorge vor zu großen Blöcken, langsamer Blockverbreitung oder einer Überlastung der Nodes. Nun setzen die Entwickler auf empirisch belegtes Wachstum – ermöglicht durch technologische Fortschritte auf mehreren Ebenen. Auch Vitalik Buterin setzt auf Effizienz, was diesem Schritt zusätzlichen Schwung verleiht.
Warum dies jetzt möglich ist
Drei zentrale Verbesserungen haben diese Erhöhung erst ermöglicht. Erstens sorgt EIP-7623 dafür, dass extreme Blockgrößen durch zusätzliche Kosten für Calldata begrenzt werden. Dadurch bleibt das Netzwerk auch im Extremfall stabil.
Zweitens haben große Ethereum-Clients wie Erigon, Nethermind und Reth erhebliche Leistungsverbesserungen erfahren. Mit Vorschlägen wie EIP-7883 wurden rechenintensive Operationen neu bewertet und optimiert. Besonders ModExp wurde beschleunigt – was es den Clients ermöglicht, 60M-Gas-Blöcke problemlos zu verarbeiten.
Drittens haben umfangreiche Tests auf Testnets wie Sepolia und Hoodi gezeigt, dass das Netzwerk selbst unter hoher Last weit unter der 4-Sekunden-Grenze für Konsenszeiten bleibt. Die Blockpropagation verläuft stabil und schnell – ohne die Verzögerungen, die früher als Risiko galten.
Nächster Schritt: 100 Millionen?
Die Erhöhung auf 60 Millionen ist also kein gewagter Sprung ins Ungewisse, sondern das Resultat jahrelanger Protokollarbeit, Softwareverbesserungen und umfangreicher Simulationen. Doch das Ende der Entwicklung ist noch nicht erreicht: In der Ethereum-Community wird bereits über eine mögliche Anhebung auf 100 Millionen diskutiert. Vorher müssen jedoch rechenintensive kryptografische Operationen weiter beschleunigt und der Zustandsumfang besser kontrolliert werden.
Klar ist: Ethereum ist technisch bereit, die Basisebene weiter zu skalieren. Und diese Gas-Limit-Erhöhung könnte der erste Schritt in einer ganzen Reihe sein.
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