Die US-amerikanische Aufsichtsbehörde CFTC arbeitet an der Einführung von Hebelprodukten für den Kassahandel mit Kryptowährungen auf regulierten Handelsplattformen. Laut der amtierenden Vorsitzenden Caroline Pham könnten diese Produkte bereits ab dem kommenden Monat für Händler verfügbar sein. Große Akteure wie CME, Cboe, ICE und Coinbase Derivatives sind in die Gespräche eingebunden, die sich auf die Eröffnung neuer Märkte für den gehebelten Handel mit unter anderem Bitcoin und Ethereum konzentrieren.
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Spotprodukte mit Hebel bald an regulierten Börsen
In einem Beitrag auf X bestätigte Pham die Berichterstattung von CoinDesk. Sie erklärte, dass die Behörde bestehende Befugnisse nutzt, um Kassaprodukte mit Marge und Finanzierung auf regulierte Plattformen zu bringen. Dieser Ansatz fällt unter das Commodity Exchange Act, das vorschreibt, dass gehebelter Handel für Privatanleger nur über anerkannte Handelsplätze erfolgen darf.
Bisher waren gehebelte Krypto Produkte vor allem über Offshore Börsen erhältlich, meist ohne Aufsicht oder klare Regulierung. Die Pläne der CFTC zielen darauf ab, mehr Sicherheit für Anleger zu schaffen, insbesondere für institutionelle Investoren, die sich bislang zurückhielten. Solche Produkte ermöglichen es Händlern beispielsweise, mit einem Einsatz von 1.000 Dollar eine Position im Wert von 5.000 Dollar zu eröffnen, was sowohl Gewinne als auch Verluste verstärken kann.
Regulierung ohne Gesetzesänderung
Obwohl der Kongress weiterhin an einer klaren Gesetzgebung zu digitalen Vermögenswerten arbeitet, nutzt Pham das bestehende Gesetz, um bereits erste Maßnahmen umzusetzen. Damit übernimmt die CFTC eine aktive Rolle, trotz politischer Unsicherheit und des anhaltenden Shutdowns, der andere politische Prozesse verzögert. Pham erklärte, dass sie optimistisch in Bezug auf die neuen Produkte sei und erwartet, dass diese noch vor Jahresende verfügbar sind.
Die Reformen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Pham voraussichtlich selbst die Behörde bald verlassen wird. Präsident Trump hat Mike Selig, einen SEC-Beamten mit Erfahrung in der Krypto-Regulierung, als ihre Nachfolge nominiert. Aufgrund von Verzögerungen im Ernennungsverfahren bleibt Pham vorerst im Amt und treibt Veränderungen innerhalb der Behörde voran, darunter die Gründung einer neuen Rechtsabteilung mit erfahrenen Prozessanwälten.
Ein weiteres Vorhaben, das in Planung ist, betrifft die Zulassung von Stablecoins als Sicherheiten in Derivatemärkten. Diese Regelung soll Anfang kommenden Jahres als Pilotprojekt starten und könnte die Integration digitaler Vermögenswerte in traditionelle Finanzstrukturen weiter vorantreiben.
Trotz Kritik an Phams Alleingängen und internen Umstrukturierungen wird ihr Einsatz von zahlreichen Marktteilnehmern gewürdigt. Coinbase bezeichnete ihren Ansatz als offen und konstruktiv, auch andere Plattformen sehen in dieser Initiative einen wichtigen Schritt zur Stärkung des Vertrauens in Kryptowährungen in den Vereinigten Staaten. Institutionelle Anleger könnten dadurch endlich Zugang zu regulierten Hebelprodukten erhalten, ohne sich vom traditionellen Finanzsystem lösen zu müssen.
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