Der DeFi-Sektor wurde erneut von einem massiven Hack erschüttert – diesmal traf es das bekannte Protokoll Balancer. Laut Blockchain-Analysten von Nansen und Lookonchain wurden bereits Kryptowährungen im Wert von über 116,6 Millionen US-Dollar entwendet. Der Angriff breitet sich über mehrere Netzwerke aus und der Angreifer ist aktuell weiterhin aktiv.
Staking-Token in großem Umfang entwendet
Die ersten Hinweise kamen auf, als Transaktionen zeigten, dass Liquid Staking Token im Wert von mehreren Dutzend Millionen US-Dollar verschoben wurden. Zu den gestohlenen Vermögenswerten gehören unter anderem:
- 6.851 osETH (~26,86 Millionen US-Dollar)
- 6.587 WETH (~24,46 Millionen US-Dollar)
- 4.260 wstETH (~19,27 Millionen US-Dollar)
Laut Lookonchain beläuft sich die Summe mittlerweile auf über 116 Millionen US-Dollar. Der Großteil der Mittel befindet sich auf Ethereum (99,5 Millionen US-Dollar), kleinere Beträge liegen auf Arbitrum, Base, Polygon, Sonic und OP. Das Portfolio des Hackers ist breit verteilt über Staking-Plattformen wie LIDO (20,1 Mio. US-Dollar), Frax (8,9 Mio. US-Dollar), Kelp DAO (4,6 Mio. US-Dollar), Rocket Pool, Renzo und weitere.
Hacker weiterhin aktiv, Balancer-Team schweigt
Zum Zeitpunkt dieses Artikels ist die Situation noch nicht unter Kontrolle. Wallet-Aktivitäten zeigen, dass der Angreifer weiterhin Assets verschiebt. Der Exploit begann mit der Übertragung von Token auf neue Adressen, gefolgt von einer breiten Umverteilung über verschiedene Chains und Protokolle. Die genaue Schwachstelle, die ausgenutzt wurde, ist bislang nicht bekanntgegeben worden.
Das Team von Balancer hat bisher keine offizielle Stellungnahme veröffentlicht. In der Zwischenzeit ruft die Community zur Vorsicht auf und empfiehlt, Mittel aus potenziell gefährdeten Balancer-Verträgen abzuziehen. Die vollständige Transaktionshistorie und Wallet-Aktivitäten sind öffentlich über DeBank einsehbar:
Es wird erwartet, dass dieses Ereignis langfristige Auswirkungen auf die DeFi-Welt haben wird. Ob und wie Balancer betroffene Nutzer entschädigen wird, ist derzeit noch unklar.
