Die Ethereum Foundation nimmt das Thema Privatsphäre auf der Blockchain ernst. Das bisherige „Privacy & Scaling Explorations“-Team wurde in **Privacy Stewards of Ethereum (PSE)** umbenannt und hat nun eine ehrgeizige Roadmap veröffentlicht. Das Ziel: vollständige onchain-Privatsphäre von Ende zu Ende ermöglichen. Ob private Transaktionen, vertrauliche Daten oder Zero-Knowledge-Nachweise – all das soll zukünftig zum Standard auf Ethereum werden.
Ethereum ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Drei Säulen für vollständige Onchain-Privatsphäre
Die Roadmap stützt sich auf drei zentrale Bereiche: **private writes** (z. B. anonyme Transaktionen oder geheime Abstimmungen), **private reads** (das Abrufen von Informationen, ohne die eigene Identität preiszugeben) und **private proving** (das Erstellen und Verifizieren von Zero-Knowledge-Nachweisen). Jeder dieser Bereiche erhält einen eigenen technischen Fokus, spezialisierte Tools und gezielte Kooperationen für eine skalierbare Umsetzung.
Ein zentrales Projekt in dieser Strategie ist **PlasmaFold**, eine Layer-2-Lösung zur Unterstützung privater Transaktionen. Ein Proof of Concept ist für November bei der Devconnect in Argentinien geplant. Darüber hinaus arbeitet PSE an Initiativen wie **Private Voting**, **Privacy-preserving RPC-Lösungen** und **vertraulicher DeFi** für institutionelle Nutzer.
PSE: vom Experiment zur praktischen Anwendung
Die Umbenennung des Teams signalisiert auch einen kulturellen Wandel. Statt sich auf „coole kryptografische Projekte“ zu konzentrieren, widmet sich PSE nun gezielt der Lösung realer Datenschutzprobleme im Ethereum-Ökosystem. Laut Teammitglied Sam Richards ist Datenschutz unerlässlich, wenn Ethereum zum globalen Finanzfundament werden soll. Ohne starke Privatsphäre ist das Risiko staatlicher oder kommerzieller Überwachung zu groß.
Auch im Bereich digitale Identität wird intensiv gearbeitet. PSE entwickelt eine datenschutzfreundliche Wallet mit Unterstützung für **ZK-Credentials** sowie einen Standard zur sicheren Zurückziehung digitaler Identitäten. Für Entwickler wird ein SDK bereitgestellt, das die Integration von **zkTLS** auf Mobilgeräten, im Browser und auf Servern vereinfachen soll.
Der vollständige Plan – inklusive technischer Details und Kooperationen mit Akteuren wie Vitalik Buterin, Aztec und Oskar Thorén – ist auf ethereum-magicians.org veröffentlicht.