Nach fünfzehn Wochen ununterbrochenem Zufluss drehten die digitalen Asset-Märkte in der vergangenen Woche in die andere Richtung. Insgesamt flossen 223 Mio. US-Dollar aus Anlageprodukten für Krypto ab. Bemerkenswert ist, dass die Woche zunächst positiv mit 883 Mio. US-Dollar Zufluss begann, sich die Stimmung jedoch zur Wochenmitte drehte. Eine straffere Tonlage der US-Notenbank und besser als erwartete Wirtschaftsdaten scheinen der Auslöser gewesen zu sein. Das Ergebnis: eine deutliche Kapitalflucht gegen Ende der Woche, allein am Freitag wurden über 1 Mrd. US-Dollar abgezogen.
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Bitcoin trifft es am härtesten
Von allen digitalen Assets spürt Bitcoin die negative Stimmung am stärksten. Es flossen 404 Mio. US-Dollar ab, obwohl die Kryptowährung in diesem Jahr bereits 20 Mrd. US-Dollar an neuen Zuflüssen verzeichnet hat. Diese Sensibilität gegenüber der US-Geldpolitik führt dazu, dass Anleger schnell Gewinne mitnehmen, wenn die Fed Signale für eine straffere Politik sendet. Die jüngste Risk-Off-Haltung am Markt verstärkt diesen Effekt. Bitcoin bleibt stabil trotz dieser Volatilität.
Ethereum und Altcoins behaupten sich
Während Bitcoin Kapital verliert, beeindruckt Ethereum mit seiner fünfzehnten Woche in Folge mit Zuflüssen. Mit zusätzlichen 133 Mio. US-Dollar zeigt die Kryptowährung, dass das Vertrauen hoch bleibt, wie sich auch aus dem starken Kapitalzuwachs bei Ethereum-ETFs ablesen lässt. Auch andere Coins entwickeln sich gut: XRP zieht 31,2 Mio. US-Dollar an, Solana 8,8 Mio. US-Dollar und SEI 5,8 Mio. US-Dollar. Kleinere Zuflüsse verzeichnen Aave (1,2 Mio. US-Dollar) und Sui (0,8 Mio. US-Dollar). Diese Zahlen deuten darauf hin, dass Anleger selektiv in Projekte mit langfristigem Potenzial investieren – wie in der jüngsten Altcoin-Rally zu sehen ist.
Kurzfristige Reaktion oder Trendwende?
Trotz des Abflusses in der vergangenen Woche bleibt das Gesamtbild positiv. In den letzten 30 Tagen flossen noch 12,2 Mrd. US-Dollar in digitale Asset-Produkte – das entspricht der Hälfte aller Zuflüsse in diesem Jahr. Wahrscheinlich handelt es sich dabei vor allem um vorübergehende Gewinnmitnahmen nach einer Phase starken Wachstums. Laut CoinShares ist dies eher eine kurze Verschnaufpause als der Beginn eines längeren Abwärtstrends.