Coinbase präsentiert gemischte Quartalsergebnisse, macht jedoch gleichzeitig große Schritte in Richtung einer breiteren Handelsplattform. Während der Umsatz im zweiten Quartal 2025 um 26 % auf 1,50 Milliarden US‑Dollar zurückging, investiert das Unternehmen weiterhin stark in neue Dienste und Erweiterungen. Der Nettogewinn sprang aufgrund eines einmaligen Sondereffekts auf 1,43 Milliarden US‑Dollar, während das bereinigte Nettoergebnis bei 33 Millionen US‑Dollar lag. Das Handelsvolumen sank um 40 % auf 237 Milliarden US‑Dollar, doch die Einnahmen aus Stablecoins stiegen um 12 % auf 332,5 Millionen US‑Dollar. Auch der Bestand an Bitcoin legte deutlich zu und erreichte 11.776 Stück mit einem Marktwert von 1,26 Milliarden US‑Dollar, während neue Investoren Bitcoin in der späten Bullenphase weiter nach oben treiben.
Bitcoin ist bei Bitvavo und Bybit erhältlich.
Coinbase will alles handelbar machen
Gegenüber CNBC kündigte das Unternehmen an, in den kommenden Monaten in den USA tokenisierte Aktien, Prediction Markets, Derivate und Tokenverkäufe in der Frühphase einzuführen. Dieses neue „Everything Exchange“-Konzept soll alle Arten von Vermögenswerten auf der Blockchain verfügbar machen – von Aktien bis hin zu Prognosemärkten. Danach folgt eine schrittweise internationale Einführung, abhängig von den jeweiligen Genehmigungen. Vice President Product Max Branzburg erklärte, dass Coinbase ein Ort sein wolle, an dem alles, was gehandelt werden kann, auf einer einzigen Plattform zusammenkommt, während JPMorgan und Coinbase eine Bank‑zu‑Krypto‑Verbindung starten.
Die Pläne bringen Coinbase in direkte Konkurrenz zu Anbietern wie Robinhood, Gemini und Kraken, die außerhalb der USA bereits tokenisierte Aktien anbieten. CEO Brian Armstrong äußerte das Ziel, Coinbase innerhalb von zehn Jahren zur größten Finanz‑App zu machen, während Altcoins von der sinkenden Bitcoin‑Dominanz profitieren.
Regulierung und internationale Expansion
Der Zeitpunkt dieser Erweiterungen ist bemerkenswert. Unter der Trump‑Administration werden strenge Krypto‑Regeln gelockert, und die US‑Börsenaufsicht SEC startete „Project Crypto“, um die Regulierung des auf Blockchain‑basierten Wertpapierhandels zu modernisieren. Im Juli wurde der GENIUS Act unterzeichnet – das erste Bundesgesetz speziell für digitale Vermögenswerte – und das Repräsentantenhaus verabschiedete den CLARITY Act, der Regeln für Stablecoins und tokenisierte Vermögenswerte festlegt.
Auch international macht Coinbase Fortschritte. Mit einer MiCA‑Lizenz in Luxemburg kann das Unternehmen nun in 30 europäischen Ländern tätig sein. Außerdem wurde vor zwei Wochen die „Base App“ eingeführt – als westliches Pendant zu einer Super‑App wie WeChat, in der verschiedene Finanz‑ und Sozialfunktionen zusammengeführt werden.
Blick auf die Zahlen
Trotz des Umsatzrückgangs gibt es positive Signale. Das Volumen der verwahrten Vermögenswerte („Assets under Custody“) erreichte mit 245,7 Milliarden US‑Dollar einen neuen Höchststand. Die Stablecoin‑Einnahmen steigen weiter, und Coinbase baut seinen Bitcoin-Bestand kontinuierlich aus. Der Ausblick für das 3. Quartal liegt bei Einnahmen aus Abonnements und Dienstleistungen zwischen 665 und 745 Millionen US‑Dollar.