Algerien ergreift eine strikte Maßnahme gegen digitale Währungen und verbietet ab dem 24. Juli 2025 vollständig den Besitz, die Nutzung und den Handel mit sämtlichen Kryptowährungs-Assets. Unter dem neuen Gesetz, bekannt als Gesetz Nr. 25-10, fallen auch Bitcoin, Tether und andere digitale Währungen unter ein strenges Verbot. Nicht nur der Kauf oder Verkauf, sondern auch das Mining, die Verwaltung von Wallets sowie der Betrieb von Handelsplattformen werden unter Strafe gestellt. Die neuen Vorschriften wurden im amtlichen Gesetzblatt veröffentlicht und treten sofort in Kraft.
Bitcoin ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Vollständiges Verbot und strenge Sanktionen
Das Gesetz betrachtet Kryptowährungs-Assets als Eigentum, Einkommen, Fonds oder finanzielle Vermögenswerte – unabhängig von deren Verwendung. Damit werden sie offiziell als Teil der Anti-Geldwäsche- und Anti-Terrorismus-Gesetzgebung eingestuft. Zuwiderhandlungen können mit Freiheitsstrafen von zwei Monaten bis zu einem Jahr sowie Geldstrafen zwischen 200.000 und 1.000.000 Dinar (umgerechnet bis zu 7.700 US‑Dollar) geahndet werden. In schweren Fällen, wie etwa bei Beteiligung an organisierter Kriminalität, können die Strafen noch weiter verschärft werden, berichtet Fibladi.
Auswirkungen auf Nutzer und Börsen
Das Verbot betrifft nicht nur Händler und Unternehmen, sondern auch Privatpersonen, die auf internationalen Handelsplattformen wie Binance, OKX und Bybit aktiv sind. Viele algerische Nutzer greifen über VPNs auf diese Plattformen zu, doch auch dies unterliegt nun strenger Überwachung. Die Bank von Algerien und die Aufsichtskommission für Banken werden gemeinsam mit Polizei und Justiz aktiv überwachen, um illegale Aktivitäten aufzudecken.
Mining ebenfalls verboten
Neben dem Handelsverbot wird auch das Mining von Kryptowährungen ausdrücklich verboten. Dies betrifft insbesondere kleine Bergbaubetriebe im Süden des Landes, wo günstiger Strom diese Tätigkeit bislang attraktiv machte. Die Behörden wollen so verhindern, dass preiswerte Elektrizität für die Produktion digitaler Währungen missbraucht wird und diese Aktivitäten im Untergrund fortgeführt werden.
Laut der Regierung ist dieser Schritt notwendig, um das Finanzsystem zu schützen, Geldwäsche zu bekämpfen und internationalen Standards wie denen der Financial Action Task Force (FATF) zu entsprechen. Während viele Länder auf Regulierung setzen, entscheidet sich Algerien für ein vollständiges Verbot, da nach Ansicht der Behörden nicht genügend technische und institutionelle Mittel vorhanden sind, um den Markt sicher zu verwalten.