Der US‑Milliardär Ray Dalio, Gründer von Bridgewater Associates, stellt seine Anlageempfehlungen deutlich um. Während er 2022 noch von einem moderaten Anteil von 1 bis 2 % in Bitcoin oder Gold sprach, ist er nun der Ansicht, dass Anleger ruhig 15 % ihres Vermögens in diese Anlageklassen investieren können. Grund dafür sind die rapide steigende US‑Staatsverschuldung und die wachsende Wahrscheinlichkeit eines Wertverlusts des US‑Dollars.
Nach Ansicht von Dalio steht die USA kurz davor, in eine „Schuldenspirale“ zu geraten. Er verweist auf die geplante Ausgabe von 12 Billionen US‑Dollar an neuen US‑Staatsanleihen im kommenden Jahr – allein, um Zinsen und bestehende Schulden zu bedienen. Die aktuelle Staatsverschuldung der USA beträgt bereits 36,7 Billionen US‑Dollar.
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Dalio sieht Gold als Favoriten, lässt aber Raum für Bitcoin
In einem Gespräch im Master Investor Podcast erklärt Dalio, dass sowohl Gold als auch Bitcoin gute Möglichkeiten seien, um Vermögen vor Geldentwertung zu schützen. Dennoch hat Gold für ihn weiterhin einen leichten Vorsprung. Er bleibt skeptisch gegenüber Bitcoin als weltweiter Reservewährung – vor allem, weil die Blockchain alle Transaktionen öffentlich macht und Regierungen daher jederzeit Einblick haben. Außerdem warnt er, dass Fehler oder Schwachstellen im Code die Zuverlässigkeit beeinträchtigen könnten.
Dalio betont, dass seine 15 %-Empfehlung flexibel zu verstehen ist. Ob man nun mehr in Gold oder mehr in Bitcoin investiert, spielt für ihn keine Rolle – entscheidend sei, dass der Gesamtanteil etwa bei diesem Prozentsatz liegt. Er selbst besitzt eine kleine Menge Bitcoin, überlässt die genaue Aufteilung jedoch dem Anleger.
US‑Regierung leiht mehr als erwartet
Dalias Sorgen werden durch neue Zahlen des US‑Finanzministeriums zusätzlich untermauert. Im dritten Quartal 2025 will die Regierung 1,007 Billionen US‑Dollar aufnehmen – 453 Milliarden mehr als zuvor prognostiziert. Im vierten Quartal sollen weitere 590 Milliarden US‑Dollar hinzukommen. Das Finanzministerium begründet dies mit einem geringeren Anfangssaldo und höheren Ausgaben als erwartet. Weitere Details finden sich im offiziellen Treasury‑Bericht.
Unterdessen bleibt Bitcoin stabil hoch bewertet. Am Dienstag im asiatischen Handel lag der Kurs knapp über 118.000 US‑Dollar. Anleger scheinen sich vorerst also nicht von den Bedenken über Aufsicht und Regulierung abschrecken zu lassen.