Interactive Brokers erwägt die Einführung eines eigenen Stablecoins. Mit einem solchen Token möchte die US-Handelsplattform ihren Kunden zu jeder Tageszeit Zugang zu ihren Geldern ermöglichen und Krypto-Transaktionen unmittelbar abwickeln. Die Pläne befinden sich noch in der Entwicklung, und es ist auch möglich, dass das Unternehmen auf Stablecoins anderer Anbieter setzt, sofern der Emittent als ausreichend vertrauenswürdig erachtet wird.
Eigene Währung oder Kooperation?
Laut Gründer Thomas Peterffy ist noch nicht entschieden, wie die Emission des Stablecoins konkret aussehen wird. Eine Zusammenarbeit mit bestehenden Akteuren ist ebenso denkbar. Ziel ist es in jedem Fall, Kunden zu ermöglichen, ihre Brokerage-Konten direkt über Blockchain-Technologie aufzufüllen, ohne auf Bankarbeitszeiten oder langsame Systeme angewiesen zu sein. Damit folgt Interactive Brokers dem Beispiel anderer großer Marktteilnehmer wie Robinhood, die über das Global Dollar Network den USDG-Stablecoin in Zusammenarbeit unter anderem mit Kraken und Galaxy Digital eingeführt haben.
Krypto-Integration seit 2021
Interactive Brokers ist kein Neuling im Kryptosektor. Bereits seit 2021 bietet die Plattform dank einer Kooperation mit Paxos den Handel mit Kryptowährungen an. Darüber hinaus ist das Unternehmen Miteigentümer von Zero Hash, einem Infrastrukturanbieter für die Abwicklung von Krypto-Transaktionen. Damit hat sich das Unternehmen bereits eine starke Marktposition aufgebaut – ohne bislang einen eigenen Token zu besitzen.
Peterffy selbst bleibt allerdings kritisch. In einem Gespräch mit Reuters erklärte er, dass es nach wie vor schwierig sei, den fundamentalen Wert von Kryptowährungen zu bestimmen.
„Wenn die Menschen es nutzen wollen und ihm Wert beimessen, ist das in Ordnung – aber ich bleibe skeptisch“, so der Milliardär.
Wachstum bei Nutzern und Aktienkurs
Das Unternehmen aus Connecticut wächst rasant. Die Zahl der Kundenkonten lag Ende Juni bei 3,87 Millionen – ein Anstieg von 32 % im Vergleich zum Vorjahr. Aufgrund der hohen Marktvolatilität profitieren Broker wie IBKR von einer verstärkten Handelsaktivität. Seit Jahresbeginn ist die Aktie um 47 % gestiegen – deutlich mehr als der Branchendurchschnitt von 20 %.
Laut Analysten von Morningstar kann die Kombination aus Kryptowährungen und neuen Produkten wie Prediction Markets dazu beitragen, das Unternehmen zukunftssicher aufzustellen.