Zwei der größten US-Banken, Goldman Sachs und BNY Mellon, haben sich zusammengeschlossen, um den milliardenschweren Markt für Geldmarktfonds zu digitalisieren. Dank eines gemeinsamen Blockchain-Projekts können institutionelle Investoren nun Geldmarktfonds erwerben, deren Eigentum auf Goldmans Blockchain registriert wird. Dieser Schritt markiert eine neue Phase in der Welt der digitalen Vermögenswerte, in der Geschwindigkeit und Effizienz im Vordergrund stehen.
Traditionelle Fonds erhalten ein digitales Gewand
Das Projekt ist bereits live und hat namhafte Teilnehmer angezogen. BlackRock, Fidelity, Federated Hermes sowie die Vermögensverwaltungsabteilungen von Goldman und BNY sind beteiligt. Kunden von BNY, der größten Verwahrbank der Welt, können somit in digitale Versionen klassischer Geldmarktfonds investieren. Und das ist bemerkenswert, denn diese Fonds sind – anders als Stablecoins – verzinslich. Stablecoins gewinnen ebenfalls durch wirtschaftliche Unsicherheit an Stärke.
Laut BNYs Laide Majiyagbe ermöglicht Tokenisierung eine friktionslose und blitzschnelle Kapitalbewegung. Anstatt auf Marktöffnungszeiten oder traditionelle Abwicklungen zu warten, können Anleger künftig rund um die Uhr handeln. US-Banken spielen dabei eine zunehmend zentrale Rolle.
Grundlage für eine digitale Finanzzukunft
Das Timing ist kein Zufall: In der vergangenen Woche unterzeichnete Präsident Donald Trump den GENIUS Act, der Stablecoins in den USA offiziell reguliert. Große Banken wie JPMorgan und Citigroup prüfen bereits Möglichkeiten, Stablecoins für Zahlungsabwicklungen zu nutzen. In diesem Zusammenhang stellen tokenisierte Geldmarktfonds eine logische Erweiterung dar – sie vereinen die Vorteile digitaler Token mit den Erträgen klassischer Finanzprodukte.
Was dieses Projekt besonders macht, ist die Möglichkeit, diese Token künftig als Sicherheiten in Finanztransaktionen zu verwenden. Anstatt Fonds zu verkaufen, um Liquidität zu schaffen, können Marktteilnehmer einfach Token übertragen. Das spart Zeit, Kapital und operative Komplexität.
Mathew McDermott von Goldman Sachs sieht insbesondere in der Marktgröße großes Potenzial: Mit über 7 Billionen US-Dollar in Geldmarktfonds sei laut ihm eine enorme Chance gegeben, das Finanzsystem effizienter zu gestalten. Die vollständige Ankündigung ist im ausführlichen Bericht von CNBC nachzulesen.
Mit diesem Schritt positionieren sich Goldman Sachs und BNY Mellon als Vorreiter im Übergang zu einem digitalen Finanzsystem – während der Rest der Wall Street schnell nachzieht. Auch Aufsichtsbehörden beschäftigen sich zunehmend mit der Integration von Krypto.