Ein Rekordbetrag an Ethereum steht in der Warteschlange, um das Netzwerk zu verlassen. Mehr als 519.000 ETH im Wert von rund 1,9 Milliarden US-Dollar sollen unstaked werden. Das ist die höchste Anzahl seit Januar 2024. Der Grund? Viele Anleger realisieren Gewinne nach einer starken ETH-Rallye in den vergangenen Monaten.
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Gewinnmitnahmen nach 160 % Anstieg
Seit Anfang April ist der Preis von Ethereum um etwa 160 % gestiegen – ein klarer Anreiz für Gewinnmitnahmen. Laut On-Chain-Daten von validatorqueue.com ist der Ausstieg von Stakern so hoch wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Die Wartezeit für Validatoren, die aussteigen wollen, ist inzwischen auf über neun Tage gestiegen.
Laut Andy Cronk vom Staking-Unternehmen Figment ist dieses Verhalten typisch: „Sobald der Preis steigt, unstaken viele, um Gewinne zu realisieren.“
Auch große institutionelle Akteure sollen Wallets umstrukturieren oder zu anderen Verwahrstellen wechseln, was wiederum Unstaking-Vorgänge auslöst.
Auffällig ist, dass viele dieser Staker ihr ETH bereits im März und April ins Netzwerk eingebracht haben, als der Preis noch zwischen 1.500 und 2.000 US-Dollar lag. Inzwischen liegt ETH bei rund 3.600 US-Dollar.
Doch der Zustrom bleibt stark
Trotz dieses Ausstiegs scheint kein massiver Verkaufsdruck zu entstehen. Denn auch über 357.000 ETH im Wert von 1,3 Milliarden US-Dollar stehen bereit, um neu als Validatoren aktiv zu werden. Die Warteschlange beträgt derzeit mehr als sechs Tage – so lang wie seit April letzten Jahres nicht mehr.
Ein Großteil dieser Nachfrage stammt von Ethereum-Treasury-Unternehmen wie Sharplink Gaming und Bitmine. Allein Sharplink hat seit Ende Mai über 1,3 Milliarden US-Dollar in ETH gesammelt und für Renditezwecke über Staking eingesetzt.
Die US-amerikanische SEC hat Ende Mai zudem mehr Klarheit in Bezug auf Staking geschaffen und erklärt, dass es nicht gegen das lokale Wertpapierrecht verstößt. Das stärkte das Vertrauen institutioneller Akteure, sich intensiver mit dem Netzwerk zu beschäftigen.
Laut Figment hat sich seit dieser Erklärung die Zahl institutioneller Staking-Transaktionen mehr als verdoppelt. Gleichzeitig hat die Gesamtanzahl aktiver Validatoren die Marke von 1,1 Millionen überschritten.
Weitere Daten zu den Warteschlangen sind unter validatorqueue.com zu finden.