Die Zentralbank Kasachstans zieht erstmals in Betracht, einen Teil ihrer nationalen Reserven in Kryptowährungen zu investieren. Zudem plant das Land die Einrichtung einer nationalen Kryptoreserve, in der beschlagnahmte digitale Vermögenswerte gesammelt werden sollen. Das erklärte Zentralbankchef Timur Suleimenov auf einer Pressekonferenz, wie Kursiv berichtet.
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Kasachstan will Kryptowährungen in Reservepolitik aufnehmen
Kasachstan verfügt über ein alternatives Anlageportfolio im Rahmen seiner Gold- und Währungsreserven sowie des Nationalfonds. Dieses wird aktiv verwaltet, um höhere Renditen zu erzielen. Laut Suleimenov orientiert sich das Land dabei gezielt an internationalen Vorbildern – etwa an Fonds aus Norwegen, den USA oder dem Nahen Osten, die begrenzt in Kryptowährungen, kryptobezogene ETFs oder Aktien von Unternehmen aus dem Sektor investieren.
Eine direkte Investition in Bitcoin oder andere digitale Vermögenswerte ist also nicht ausgeschlossen, wird jedoch noch sorgfältig geprüft.
„Krypto kann hohe Renditen bringen, ist jedoch auch mit erheblicher Volatilität verbunden“, so Suleimenov.
Daher betont er, dass Kasachstan in dieser Hinsicht keine überstürzten Schritte unternehmen will.
Neue Kryptoreserve für beschlagnahmte Vermögenswerte
Neben Investitionen denkt die Zentralbank auch über eine separate Struktur zur Aufbewahrung beschlagnahmter Kryptowährungen nach. In diesem neuen nationalen Kryptofonds möchte Kasachstan digitale Vermögenswerte sammeln, die von den Strafverfolgungsbehörden konfisziert wurden.
Außerdem steht die Idee im Raum, dass staatliche Unternehmen in das Krypto-Mining einsteigen. Sollten diese im Auftrag der Regierung minen, könnten die Erlöse teilweise in die nationale Kryptoreserve fließen – etwa in Form von Steuern oder verpflichtenden Abgaben.
Strengere Vorschriften und Einschränkungen bei Werbung
Der Vorstoß erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem Kasachstan auch neue Regelungen für den Kryptomarkt vorbereitet. So will das Land Bußgelder und sogar strafrechtliche Maßnahmen für Transaktionen auf dem sogenannten Graumarkt einführen. In Kasachstan ist der Handel nämlich nur über zugelassene Börsen im MFC Astana erlaubt. Zudem plant die Zentralbank, Werbung für Krypto-Vermögenswerte stärker zu regulieren.
Die Pläne zeigen deutlich: Kasachstan nimmt die Welt der Kryptowährungen ernst, möchte aber gleichzeitig strikte Kontrolle über Risiken und illegale Aktivitäten behalten.