Die Aktivität im Bitcoin-Netzwerk zeigt in diesem Zyklus ein ungewöhnliches Muster. Anders als in früheren Bullenmärkten bleibt die Zahl aktiver Adressen hinter den Erwartungen zurück – trotz steigender Kurse und wachsender Akzeptanz über Börsen und ETFs.
Bitcoin ist erhältlich bei Bitvavo und Bybit.
Anzahl aktiver Adressen halbiert
Während frühere Marktzyklen einen Anstieg der On-Chain-Aktivität zeigten, sobald die Kurse anzogen, bleibt diese Entwicklung nun aus. Seit dem Höchststand im Jahr 2021 sinkt die Zahl aktiver Bitcoin-Adressen kontinuierlich. Damals lag der Durchschnitt bei rund 1,15 Millionen – im Juni 2025 beträgt der 50-Tage-Durchschnitt nur noch 740.000. Das entspricht einem Rückgang von über 35 % gegenüber dem Höchstwert und fast 50 % gegenüber der Spitzenaktivität kurz nach der letzten Halving.
Auffällig ist der Beginn des Jahres 2024, als die Netzwerkaktivität stark zurückging – genau zum Zeitpunkt der Einführung der ersten Bitcoin-Spot-ETFs. Dieser Zusammenhang ist kaum zufällig: Immer mehr Anleger setzen auf den Zugang zu Bitcoin über regulierte Finanzprodukte, anstatt BTC selbst zu verwalten oder On-Chain-Transaktionen durchzuführen.
ETFs verändern das Investitionsverhalten
Mit der Einführung von Spot-ETFs ist es für private und institutionelle Investoren deutlich einfacher geworden, Bitcoin in ihre Portfolios aufzunehmen – ganz ohne technische Hürden wie eigene Wallets oder manuelle Transaktionen. Die Folge: Weniger direkte Aktivität auf der Blockchain, während die Nachfrage über alternative Kanäle steigt.
Diese Verschiebung hat unmittelbare Auswirkungen auf die Analyse von On-Chain-Daten. Während Analysten in der Vergangenheit die Anzahl aktiver Adressen als Indikator für zunehmendes Interesse heranzogen, sind diese Kennzahlen heute in ihrer ursprünglichen Form weniger aussagekräftig. Das Marktverhalten verändert sich – und das spiegelt sich auch in den Daten wider.
Realisierte Gewinne bleiben moderat
Trotz der relativen Ruhe auf dem Netzwerk sind leichte Anzeichen für Gewinnmitnahmen erkennbar. Laut @Darkfost_Coc realisieren Langzeitinhaber (LTH) derzeit Gewinne in Höhe von rund 10.000 BTC. Das liegt weit unter der 30.000-BTC-Marke, die in früheren Zyklen oft mit lokalen Höchstständen einherging. Bei kurzfristigen Inhabern (STH) liegt der Wert sogar unter 3.000 BTC.
Mit anderen Worten: Es werden zwar Gewinne mitgenommen, aber von massiven Verkaufswellen ist keine Spur. Der Markt scheint abzuwarten – womöglich immer noch beeinflusst durch die neue Dynamik rund um ETF-Investitionen und verändertes Nutzerverhalten. Siehe auch, wie Milliarden in ETFs fließen, während die On-Chain-Aktivität zurückgeht.