Polygon steht offenbar kurz davor, sich endgültig von seinem zkEVM-Netzwerk zu verabschieden. Laut Blockchain-Forscher Lorenz Lehmann wurde die Entwicklung des Projekts bereits seit längerer Zeit eingestellt, während die Betriebskosten weiter steigen. Das Netzwerk verursacht ihm zufolge inzwischen jährlich über 1 Million US-Dollar Verlust.
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Übernahme von Hermez offenbar gescheitert
Die Probleme reichen zurück bis ins Jahr 2021, als Polygon das Hermez-Projekt für rund 250 Millionen US-Dollar übernahm. Das Projekt wurde anschließend in Polygon zkEVM umbenannt und sollte eine Schlüsselrolle bei der Skalierung von Ethereum durch Zero-Knowledge-Technologie spielen. In der Praxis wurde dieses Ziel laut Lehmann jedoch nie erreicht.
Das Netzwerk wurde nie aktualisiert, um sogenannte Blobs zu unterstützen – ein zentrales Element im Ethereum-Upgrade-Plan, das für schnellere und günstigere Transaktionen sorgen soll. Seitdem hat das Interesse am zkEVM-Netzwerk deutlich abgenommen, während die laufenden Kosten weiter steigen.
Laut Lorenz Lehmann sei es nur noch eine Frage der Zeit, bis Polygon offiziell das Ende des zkEVM-Netzwerks bekannt gebe.
Interne Machtübernahme bei Polygon
Der Zeitpunkt dieser Enthüllung ist bemerkenswert, da kürzlich auch ein Führungswechsel innerhalb der Polygon Foundation bekannt wurde. Gründer Sandeep Nailwal kündigte vergangene Woche an, künftig als CEO der Stiftung die Kontrolle zu übernehmen.
In seiner Mitteilung auf X erklärte Nailwal, dass er als größter POL-Inhaber die Zukunft des Ökosystems sichern wolle. Ob die mögliche Schließung von Polygon zkEVM Teil eines umfassenderen Restrukturierungsplans ist, bleibt unklar.
Polygon hat sich bisher nicht offiziell zu den Berichten über eine Einstellung des zkEVM-Projekts geäußert. Es zeichnet sich jedoch ab, dass der Fokus zunehmend auf andere Skalierungslösungen im Ökosystem verlagert wird – darunter die neue Version des Polygon CDK (Chain Development Kit).