Die thailändische Regierung macht erste Schritte in Richtung eines moderneren Finanzsektors. Neben der Attraktivitätssteigerung für Investitionen prüft das Land auch Einsatzmöglichkeiten von Kryptowährungen im Zahlungsverkehr. Ein Pilotprojekt für Touristen steht bereits auf der Agenda.
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Neue Regeln sollen Investitionen erleichtern
Thailands Finanzminister Pichai Chunhavajira erklärte auf einem Investitionskongress, dass er mit alten Regelungen brechen wolle, die Investoren einschränken. So dürfen Lebensversicherer derzeit kaum in Aktien investieren und große Fonds sind ausschließlich an Staatsanleihen gebunden. Es sei an der Zeit, diese Bremsen zu lösen, so der Minister.
Zudem möchte er es Unternehmen erleichtern, eigene Aktien zurückzukaufen – sogenannte Treasury Stocks. Auch die Regeln zum sogenannten „Naked Short Selling“ sollen verschärft werden. Diese Handelsform wird künftig zivil- und strafrechtlich verfolgt. Program Trading wird ebenfalls überprüft, um faire Wettbewerbsbedingungen für alle Beteiligten zu gewährleisten.
Darüber hinaus arbeitet die Regierung an einem Gesetzesentwurf, um der Aufsichtsbehörde SEC zusätzliche Befugnisse zu verleihen. In größeren Börsenskandalen soll die SEC künftig direkt Fälle bei der Justiz einbringen dürfen – ohne Einschaltung der Polizei.
Weitere Einzelheiten zu dieser Rede finden Sie in der Bangkok Post.
Pilotprojekt für Krypto-Zahlungen im Tourismussektor
Auch im Bereich digitaler Vermögenswerte blickt Thailand nach vorn. Es gibt bereits Gesetze sowohl für digitale Assets als auch für traditionelle Wertpapiere – und laut Chunhavajira überschneiden sich die Zielgruppen beider Märkte erheblich. Er sieht Chancen in der Verbindung von Innovation und Kontrolle.
Eine bemerkenswerte Initiative ist die Einführung von G Tokens. Damit können Kleinanleger Anteile an Staatsanleihen bis auf sechs Dezimalstellen genau erwerben. Dies macht Anleihen zugänglicher und könnte höhere Renditen bieten als herkömmliche Sparkonten. Zudem ist es ein geschickter Schritt, um internationales Interesse an thailändischen Staatsanleihen zu fördern.
Im Bereich der Krypto-Zahlungen erwägt Thailand einen Fortschritt. In einigen Ländern ist es bereits möglich, mit Kryptowährungen über Kreditkarten zu zahlen – wie mit der Bybit Card, bei der die Krypto direkt in lokale Währung umgerechnet wird. Thailand erlaubt dies derzeit noch nicht, doch die Regierung diskutiert zusammen mit der Bank of Thailand ein Pilotprojekt, bei dem Touristen ihre digitalen Assets mit einer Kreditkarte für Ausgaben im Land verknüpfen können – selbstverständlich unter strikten Auflagen.